1. NEUROTIC ARSEHOLES-Konzi
 

 

1. NEUROTIC ARSEHOLES-Konzi
nach 9-jähriger Pause
(oder wie bricht man sich in 30 Sekunden das Schlüsselbein)
 
Als ich Anfang des Jahres hörte, daß NEUROTIC ARSEHOLES ein paar Konzerte im März/April spielen sollte, stand für mich gleich fest, „Junge das darfst Du nicht verpas­sen“. Für mich waren schließlich die N.A. schon in den 80er Jahren eine der besten Punkbands weltweit. Ihr erstes Konzert seit 1989 (wenn man mal von 2 Gigs in Hannover 1997 ansieht) sollte nun am 07.03.98 im FFK Minden stattfinden (is ja schon etwas länger her, nicht wahr Bexx !). Da die Jungs auch aus eben jener Stadt kommen, deutete sich schon im Vorfeld eine Klasse Session ab. Nachdem ich die erste Vorband (Hanffeger & Kehrblech) verpaßt hatte (sollen eh nicht so gut gewesen sein), kam die zweite Mindener Band Klinsmen auf die Bühne. Besser wär’s wohl gewesen, wenn ich diese Band auch verpaßt hätte. Sie waren nämlich so gar nicht mein Fall, wie auch bei weiteren 90 % der Zuschauer. Irgendwo habe ich mal gelesen, in ihrer Musik würden sie Punkrock, Tempo, Melodie & Chorgesang integrieren. Aber bis auf Tempo und diesen schrecklichen Gesang inklusive Chor, konnte ich sonst nichts weiteres identifizieren. Also Müll. Dann kamen endlich N.A. auf die Bühne. Ruck zuck ging es ab vor der Bühne. Körperteile flogen nur so durch die Luft. Als alter Kampf­poger spreche ich da aus Erfahrung. Also erst mal schön weiter hinten geblieben um zum richtigen Zeitpunkt meine alten Knochen in die Pogomenge zu schmeißen. Da ich nah am Mischpult stand, bekam man auch ohne weiteres mit, wie sich da so’n Punker mit der Lichtmachefrau in die Haare bekam. Er beschwerte sich eigentlich nur, das der Sound so scheiße wär, womit er auch absolut recht hatte, aber die mittelältere Dame fing gleich zu stänkern an und es hätte mich auch nicht gewundert, wenn sie den Punker rausge­schmissen hätte. Der Sound war bei den ersten 5 Songs aber auch total beschissen. War bei Klinsmen noch das Schlagzeug zu laut, waren jetzt alle Instrumente zu laut, oder anders gesagt, man konnte vom Gesang echt gar nichts hören. Danach wurde es zwar etwas besser, aber der Gesang, das wohl markanteste an N.A., kam immer noch entschieden zu leise rüber. Na ja, vielleicht lag’s ja auch an der Anlage. Schwamm drüber, war auf jedenfall ‘ne gute Party nach ‘ner Stunde. Und so langsam hatte ich es auch satt mir alles von 10 Metern Entfernung anzusehen und da die Jungs gerade den Kultsong „Kalte Steine“ ankündigten, begab ich mich in die Höhle des Löwen, sprich in den Pogomob. Langsame Einleitung in den Song und dann 110 % Pogo, doch leider nur ca. 20 Sekunden. Ein unachtsamer Schritt und ich flog volle Pulle auf die Fresse. Besser gesagt, auf den Rücken. Wär ja nur halb so schlimm gewesen, tja, wenn nicht noch annähernd 10 Leute auf mich draufgefallen wären. Nach ‘ner unendlich langer Zeit, so weiteren 10 Sekunden, war die Meute endlich runter von mir und es streckte sich eine Hand mir entgegen. Hab mich dann lecker hochziehen lassen und merkte in dem Augenblick, das meine Schulter unheimlich schmerzte. Ich konnte dabei meinen Arm nur unter schmerzhaftesten Bemühungen bewegen, dumm gelaufen. Ich erst mal ab auf die Toilette um mir den Schaden mal genauer anzusehen. Kaum dort ange­kommen, flitzte noch so’n Blutverschmierter Punk entgegen. Den hat’s auch vor der Bühne hingeworfen und ist dummer weise in einen Scherbenhaufen gelandet. Zurück zu mir. Also, kurz im Spiegel die Schulter betrachtet und erste Vermutung, ach nur so’n bißchen ausge­renkt, was sollte auch schon mehr beim Pogen passie­ren. Aber anstatt besser ging’s mir dann doch immer schlechter und so schaute ich mir nur noch 1-2 Songs an. Mußte eh so ziemlich das Ende gewesen sein. Die Rückfahrt gestaltete sich noch ziemlich schwierig, da es mir dem Schalten nicht so einfach war. Am nächsten Tag habe ich mich aber doch ins Krankenhaus fahren lassen. Und dort wurden dann schöne Lichtbilder von mir gemacht. Aber die Fotografin hatte das nicht so drauf und hat voll scheiße fotografiert. Hab mich gar nicht wiedererkannt. Nur alles so schwarz/weiß, voll blöd. Na ja, der Arzt konnte aber wohl genug erkennen und meinte es wär ‘ne klassische Claviculafraktur. Für Dich ungebildeten = Clavicula ist lateinisch und heißt Schlüsselbein und Fraktur halt Bruch. Die volle Punktzahl ging somit an mich. Na Klasse.
Jetzt laufe ich mittlerweile seit 3 Wochen mit ‘nem Rücksackverband rum. Dabei werden die Schultern nach hinten gezogen, damit alles in Ruhe wieder anwachsen kann. Ein Vorteil hat das ganze ja, ich bin noch weitere 2 Wochen Krank geschrieben (zu guter letzt waren es 6 Wochen Erholungsurlaub). Aber das Konzert war trotzdem super und sollten N.A. doch nicht, wie sie’s angekündigt haben, nach der Tour wieder auflösen, bin ich das nächste mal auch wieder dabei. Aber wohl in Watte eingepackt. Man weiß ja nie.
Euer invalide
KarstenConform


 
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