cd reviews seite 10
 

THE APERS – YOU ARE ONLY

AS STRONG AS THE TABLE

YOU DANCE ON  CD

(Aasis Man Records / Cargo  )

Dieses Album landete nur durch Zufall auf meinem Schreibtisch, wurde mir jedoch wärmstens ans Herz gelegt. Die Band sei gut, und den Sound würde ich mögen. Wenn man mir die Band so ans Herz legt, dann höre ich da natür­lich gerne mal rein.

Der augenzwinkernde Titel “ You are only as strong as the table you dance on “ zaubert mir schon vor dem Hören ein Lächeln ins Gesicht. Die dreizehn Songs auf dem Album machen vom Titel her genau da weiter. Songtitel wie “24 Bottles of Fun“ oder “Friday Night killed Saturday Fun “ sind klare, fantastische Aussagen. Alleine an den Titel merkt man das die Band Humor hat und auch Erfahrung hat. Besonders denn zweiten Titel werden alle die die 30 überschrit­ten haben, nickend zustimmen können. Am Kater am nächsten Morgen merkt man, dass man nicht mehr alles so leicht wegste­cken kann.

Die dreizehn Songs erinnern stark an die Ramones, was hier aber absolut positiv gemeint ist.

Ansatzweise fallen mir auch noch die leider nicht mehr existierenden The Bates ein, aber das ist wirk­lich nur ein kleiner Hauch. Am stärksten weckt der Gesang von Kevin Erinnerungen an die Band aus Eschwege.

Die Melodien sind allesamt eingängig und einfach gehalten, so dass nicht nur ein sehr hoher Wiedererkennungswert da ist sondern man auch sofort mitsin­gen kann. Die Songs kommen alle im gefälligen Midtempo daher. Das THE APERS jetzt auf “Asia Man Records“ sind, auf dem u.a. auch Bands wie “Alkaline Trio“ ihre Alben veröffentlichen, verwundert da nicht.

Vielmehr verwundert, warum es die Band schon 16 Jahre gibt und nicht nur ich diese Band bisher noch nicht kannte.

Mit “You are only as strong as the table you dance on“ ist ein klasse eingängiges Punkrockalbum. Eingängig, tanzbar und sehr sehr gefällig.

THE APERS sind eine Entdeck­ung, die es verdienen gehört zu werden.

Frank

 

THE GENERATORS –

BETWEEN THE DEVIL AND THE DEEP BLUE SEA  CD

( I used to fuck People like You

In Prison Records + Concrete

Jungle Records / Brokensilence )

THE GENERATORS haben ein neues Album draußen!

Hurra, werden jetzt viele schreien, die die Band kennen.

THE GENERATORS stehen für Punkrock nach Art von Social Distortion. Das ist die Schublade die gleich aufgemacht wird. Warum allerdings für diese Art Punk immer Social Distortion genannt wird, was dann auch immer heißt, dass die Band die an Social Distortion erinnert, automatisch gut sein muss, ist eines der großen Geheimnisse dieser Welt.

Nun will ich THE GENERATORS nicht automatisch schlecht reden, aber seltsam ist das schon. Wie wenn man poppigen Deutschpunk macht und dann eben immer mit Die Ärzte verglichen wird.

“Between the Devil and the Deep Blue Sea“ ist immerhin mit einem Mitglied von Social Distortion eingespielt worden. An den Drums sitzt Derek O Brien. Damit haben THE GENERATORS schon mal vielen Bands dieses Genres was voraus.

Die ersten vier Songs gehen auch gleich richtig klasse nach vorne. Besonders “The Devils Lament“ und der zweite Song “Sounds off the Alarms“ sind klasse Kick Ass Nummern, die aufhorchen lassen. Danach geht es allerdings tempomäßiger ruhiger zu, und die Songs klingen teilweise fast nach düsterem Wave-Rock / 80s Gitarren-Rock. Die Songs passen prima zur dunklen Jahreszeit und zur Nacht. Da lässt sich nix sagen. Sie sind allesamt eingängig. Allerdings klingen sie auch austauschbar. Irgendwie sind die Melodien bekannt und die Songstrukturen vorhersehbar. Das klingt alles, als ob man es schon hundert Mal gehört hat. Da fragt man sich, hat man so einen guten Musikgeschmack, oder ist diese Art von Punkrock mittlerweile fest in den Medien etabliert. Radiotauglich sind die Stücke allemal.

So hinterlässt “Between the Devil and the deep blue Sea“ einen sehr zwiespältigen Eindruck.

Es ist kein schlechtes Album der Band aus Los Angeles, aber mitreißen kann es mich auch nach mehrmaligem Hören nicht.

Für Sammler noch ein kleiner Hinweis. Die Scheibe gibt es auch in blauem Vinyl, limitiert auf genau 500 Exemplare.

Frank

 

THE MOCHINES – The Eagle has landed

(Nicotine Records)

THE MOCHINES sind eine südaf­rikanische Band, genießen also per se schon mal etwas Exoten-Bonus. Nötig haben sie den aber eigentlich nicht weiter, denn ihr kraftvoller, schmutziger Rock spricht für sich. Im klassischen Stil geht es hier vorwärts, leichte Anleihen im Punkrock a la SOCIAL DISTORTION sind immer wieder herauszuhören. Von den Vorgänger-Alben kenne ich leider nichts, deswegen kann ich wenig zur Entwicklung der Band sagen, wer von euch die Jungs nicht kennt, sollte hier aber durchaus mal ein Ohr riskieren, lohnt sich.

Bexx

 

TOXPACK – Epidemie  CD

(I used to fuck People like You

in Prison Records / EMI)

Nun haben es also auch die Berliner von TOXPACK in die große Familie von PEOPLE LIKE YOU RECORDS geschafft. Lange genug haben Sie dafür gebraucht. In den letzten Jahren ging es nur aufwärts mit der Band. Viele Freunde aus dem Bereich Hard­core und Streetpunk sind, wie bei den letzten Alben auch, mit Schulle & Co. am Mikrofon. Das zeigt nicht nur die Szeneverbun­denheit der Band sondern auch ihre Klasse.

Für mich war TOXPACK in ihren frühen Jahren nicht gerade eine Band, die ich mochte. Prollig, Hauptsache brüllen und Metal­gitarren. Und wenn man dann bei manchen Konzerten noch das Publikum sah, nee Danke. Gerade in Berlin waren doch jede Menge BFC Dynamo Berlin – Hools anwesend, und diese sind nicht gerade für ihre Weltoffenheit bekannt. In letzter Zeit sind diese Leute allerdings weniger gewor­den, auf Konzerten von TOX­PACK.

Ich war skeptisch, als die CD bei mir ankam, aber wer zu PEOPLE LIKE YOU kommt, kann nicht schlecht sein, und so war ich auf die ersten Takte gespannt.

Was die Band hier im Studio auf die Beine gestellt hat, ist mächtig. Ein fetter Sound, der einen die Ohren schlackern lässt. Perfekt abgemischt. Bollerndes, fettes Schlagzeug, dazu laute Gitarren, ein aggressiv brummender Bass, und Schulles Gesang ist prima zu verstehen. Und die Melodien, Kinder! Das ist richtig cooler Streetcore. Nicht mehr prollig, sondern richtig geiler Rock´n´Roll von der Straße. Die 12 Songs sind alle richtige Kracher.

Ich bin echt geplättet.

So ein fetter Sound, gepaart mit abwechslungsreichen Melodien, und durchaus auch mit ordent­lichen Texten, da kann man nur feststellen: TOXPACK hat einen Quaten­sprung gemacht.

Es gibt sogar gut gesetzte Chöre. Auch wenn diese dann hier und da an Die Toten Hosen erinnern, kommen sie doch nicht zu platt oder zu aufgesetzt rüber, sondern sie passen.

Für Streetcore sind die Songs ziemlich lang. Vielleicht auch Hier und Da ein bisschen zu episch und opulent, aber dies lässt einen nicht vergessen, was diese Scheibe ist.

Jede Sekunde, Streetcore mitten auf die Zwölf!

Von den zwölf Songs (plus Bonussong), sind nur vier unter vier Minuten. Hier gibt es wahrlich was Neues. Streetcore mit Anspruch!

Bevor jetzt aber die Fans der ersten Stunde anfangen zu meckern, so muss man einfach der Band diese musikalische und auch textliche Entwicklung zuge­stehen. Über Musik kann man streiten, aber wer TOXPACK bisher mochte, wird dieses Album auch mögen, und für Neuein­steiger ist diese Scheibe, in meinen Augen, die beste Anfangsdroge aus dem Hause TOXPACK. Mit “Epidemie“ hat sich die Band selber ein Denkmal gesetzt.

Frank

 

WHAT WE FEEL – Naschi 14

Slov  CD

(ANR Music & More /

Brokensilence )

Viele Bands aus Russland sind in unseren Breiten nicht groß bekannt. Außer Distemper und der Hardcore-Band Purgen sind WHAT WE FEEL die dritte Band die auch bei uns einigermaßen bekannt sein dürfte. WHAT WE FEEL bringen mit diesem Album nach zwei Split-CDs wieder ein komplett eigenes Album raus. Der Titel heißt übersetzt “Unsere 14 Wörter“, wobei jedes Wort symbolhaft für einen Song auf diesem Album stehen kann.

WHAT WE FEEL machen politisch, gesellschaftlich sehr engagierten Hardcore der alten Schule. Die Songs pendeln zwischen Tempo, Melodie und moshigen Parts. Der Bass brummt, das Schlagzeug gibt den Beat fett vor, und die beiden Sänger / Shouter gehen voll in diesem Soundbrett auf. Die Beiden brüllen nicht nur, sie singen, sie variieren ihre Stimme und geben jedem Song einen ganz eigenen Charakter.

Der Sound ist ebenfalls klasse, die Band hat ein Händchen für mitreißende Melodien, und sie haben auch gehörig Wut im Bauch. Das kombiniert ergibt den eigenen Stil der Band, der auf dem Album richtig klasse klingt. Live ist die Band auch sehr gut, jedoch gehen dort teilweise aufgrund der technischen Gegebenheiten die Feinheiten oft unter. Die Live-Power bannt die Band mit einer sehr guten Aufnahme auf Platte.

Wo viele Bands heute nur noch durchprügeln oder durch möglichst fetten Sound spielerische Defizite ausgleichen wollen, stimmt bei WHAT WE FEEL alles. Acht Songs sind nur von WHAT WE FEEL. Für die weiteren sechs Songs hat sich die Band Verstärkung von befreundeten Bands geholt. So ist u.a. ein Song mit den Leuten von Hausvabot aus Berlin aufgenommen worden und ein Song mit den Skapunkern von Distemper. Bei diesen Kooperationen ist auch das klasse Cover der Stage Bottles “Sometimes antisocial, always antifascist“ entstanden. Hier zeigen WHAT WE FEEL das sie auch Punkrock spielen können.

Wem dass noch nicht genug Kaufargumente sind, dem sei gesagt, dass die CD im schicken Pappdigipack daherkommt. Im Digipack versteckt sich ein schickes Poster, auf dem auch die Texte in Englisch abgedruckt sind. So kann man auch ohne Russischkenntnisse rausbekommen, um was es der Band geht. Das ist gut, denn bei WHAT WE FEEL spielen die Texte noch eine wichtige Rolle!

Insgesamt ist das Album klasse geworden, und kann nur Jedem wärmsten empfohlen werden.

Kleine Anmerkung: Wie ernst es der Band mit dem Kampf gegen Faschismus ist, kann man auf der momentan laufenden Tour sehen, deren Einnahmen nach Deckung aller Kosten komplett an antifaschistische Organisationen in Russland gehen.

Frank


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