DIE ÄRZTE
 
DIE ÄRZTE
 
Hamburg „Sporthalle“ 17.06.2009
 
Ein Geheimkonzert der ÄRZTE ist ja schon immer etwas beson­deres gewesen. Das letzte Geheimkonzert der ÄRZTE welches ich bewun­dern durfte, liegt schon verdammt lange zurück. Das war am 07.05.1997 in der Bielefelder „Hechelei“ und das war schweinegeil... Vorne standen 2000 Mädchen, die unser Crowdsurfen überhaupt nicht abkonnten, aber zum Pogen war es auch einfach zu eng (zwischen den Mädels). Oben auf der Empore standen u.a. Jörg von den VULTURE CUTURE und andere Szenegrößen.
War als Vorband nicht ZZZ HACKER ? Ich weiß es nicht mehr genau.
Eben mal kurz auf die Eintrittskarte geschaut, steht nix drauf wer Vorband war, schade. Aber das die Karten 18,- DM (!) kostete !
12 Jahre später sieht das alles etwas anders aus. Da muss man im DÄOF (Die Ärzte offizieller Fanclub) sein, um an eine Karte zu kommen oder halt gute Freunde haben, die in dem Fanclub sind und Dir dann ihre Zweitkarte Spenden J. Apropos Spenden. Dieser Geheimgig war für umsonst !!!
DIE ÄRZTE würden es aber begrüßen, wenn man fleißig Spenden würde. 5,- Euro, gerne auch mehr… Na das nenne ich mal einen Deal ! Und damit sich keiner ins Konzert schleichen kann oder seine Karte auf dem Schwarzmarkt vertickern kann, wurde auf der Rückseite der Name samt Personalausweisnummer aufgedruckt.
Als Sascha mir dann die Karte vorbeibrachte, musste er mich erst einmal informieren, wie er an meine Perso-Nummer gekommen ist. Ja ja der Suff, was man da alles von sich Preis gibt J
Am besagten Mittwochnachmittag ging es dann um halb4 los, natürlich mit meinem Kombi. Eigentlich wollten wir ja geschmeidig die Nacht im ETAP Hotel an der Reeperbahn verbringen, aber Nils musste am Donnerstag arbeiten und somit war das Nächtigen in Hamburg gestrichen. Und wenn 2x 270Km innerhalb von wenigen Stunden anstehen, dann fährt man doch lieber mit einem geräumigeren Automobil bei 5 Personen. Also Meinem.
Die Hinfahrt war dann auch weiter nicht problematisch, bis wir in Hamburg rein gekommen sind. 3spurig bin ich Dörfler einfach nicht gewohnt. Denn wenn die junge Frau aus dem Navi „bitte links abbiegen“ sagt und man sich auf der linken der 3 Spuren sich befindet uund dann auf dem Display der Pfeil eindeutig nach rechts abbiegt, dann ist man doch etwas verwirrt. Wenn dann noch ein Schild auftaucht auf dem die Sport­halle nach rechts abbiegen steht und zu guter letzt die mittlere Spur sich auch noch teilt, dass es auf einmal 4 Spuren sind, da bin ich Dörfler dann doch völligst überfordert. Das Hupkonzert war entsprechend groß, als ich versucht habe im letzten Moment nach rechts rüber zukommen. Aber zu mehr als auf die linke der beiden mittleren Spuren, habe ich es dann doch nicht geschafft. Schade nur, dass die ebenfalls links abging. Dörfler halt. Aber das Navi zeigte mir dann ja umgehend, wie ich mit einem kleinen Umweg immer noch ankomme. Und das war dann auch kein Problem mehr, war ja ab dann nur noch 2spurig.
Fazit:3-4spurig in ner Großstadt ist mir eindeutig zu hoch.
                Kurz vor der Einlasszeit standen wir dann schon vor der Sport­halle, den Zeitpuffer haben wir somit gar nicht benötigt. Leider haben wir uns dort aber an der falschen Schlange angestellt, in der ging es gar nicht vorwärts, während die Leute in der zweiten Schlange ruckzuck drinnen waren. Endlich an der Einlasskontrolle angekommen hieß es, Perso raus und die Daten auf der Eintrittskarte vorzeigen, die Security hat tatsächlich die Daten überprüft ! Egal, endlich waren wir drinnen, ´nen kleinen Schein gespendet und dann aufgeteilt, Albert, Basti und Nils an den Bierstand, Sascha an den T-Shirt Stand und unser eins an den Crêpes Stand J
8 Minuten später waren wir alle glücklich etwas bekommen zu haben, nur Sascha fehlte noch, der war auch 15 Minuten später noch nicht wieder da, erst Minuten vor´m Konzertbeginn kam er traurig und enttäuscht an. Ganz kurz bevor er an der Reihe war, waren die Shirts, die speziell für dieses Konzi waren (DÄ love DÄOF) ausverkauft. Dumm gelaufen….
 Mittlerweile war es kurz vor 20 Uhr, nun aber zack zack in den Innen­raum der Sporthalle, die ich mir deutlich größer vorgestellt habe. Etwa so groß wie die Seidenstickerhalle in Bielefeld, aber die Sporthalle in Hamburg ist deutlich kleiner und so waren schätzungsweise 4000 ÄRZTE Fans auf der Tribüne und im Innenraum. Ein paar dutzend Leute hätten noch reingepasst, aber so standen wir zumindest nicht wie die Hühner auf der Stange und haten genug Platz. Wir konnten uns sogar ziemlich weit nach vorne durcharbeiten, ohne drängeln zu müssen.
Punkt 20 Uhr erklangen dann auch die ersten Töne von „Himmelblau“, um dann nach 10 Sekunden in „Westerland“ umzuschwenken….
Was geht hier ab ? Dann fällt auch schon der Vorhang, bei „Westerland“ als erstem Song ! Und schiele ich ? Bela steht samt Schlagzeug vorne links, Farin rechts und Rod in der Mitte. Also alle drei ganz vorne und das Publi­kum rastet aus, wie nicht anders zu erwarten. Nach „Westerland“ kommt „Zu spät“. DIE ÄRZTE fangen diesem Geheimgig also mit dem üblicher­weise letzten Zugabeblock an. Dementsprechend verabschieden sie sich auch nach „Zu spät“. Nach 2 Songs sind sie also schon wieder runter von der Bühne. Ja das war doch mal ein Kracher-Auftakt !! Und das Publikum tobt entsprechend !
                5 Minuten später kommen DIE ÄRZTE wieder zurück auf die Bühne und rocken ihre Setliste wieder gewohnt, mit vielen Sprüchen und Streichen zwischendurch, runter. Auffallend viele alte Songs gibt es in der ersten Stunde zu hören. Wer sich noch an meinen Konzertbericht von vor 1 Jahr erinnert (Bielefeld 30.06.2008, auch unter www.verbotenefruechte.
de.tl nachzulesen), weiß vielleicht noch, wie lahmarschig die erste Stunde in der Seidenstickerhalle war und erst als DIE ÄRZTE mit den alten Songs begannen, dass dann Stimmung in die Bude kam. So war gleich super Stimmung in der Sporthalle, bei „Die Wiking-Jugend hat mein Mädchen entführt“, „Ich ess Blumen“, „Frankenstein“, „Roter Minirock“, Alleine in der Nacht“ usw. Zwischendurch wa­ren natürlich auch die Songs der „neuen“ ÄRZTE, also ab 1993, dran. Aber mein Herz (und nicht nur meins) hängt ja an den alten ÄRZTE Songs
J
Was mir aber nach ´ner halben Stunde aufgefallen ist, dass der Applaus immer kürzer wurde und auch die Stimmung, die Anfangs natürlich auch sehr enthusiastisch war, langsam immer mehr nachließ. Ich dachte das wäre nur ein Bielefelder – Hannoveraner Problem, die Stimmung während eines ganzen Konzertes hoch zu halten. Nee selbst die Hamburger bzw. im Fanclub lässt irgendwann die Stimmung nach, oder haben die Leute einfach keine Kondition mehr ? Vor einigen Jahren in Berlin ging es während der kompletten 2,5 Stunden dermaßen ab…. Haben die Berliner etwa ein Trai­ningslager extra für ÄRZTE Konzerte ? Können die generell mehr ab ? Oder sind wir Wessies einfach nur Luschen (geworden) ? Klar, das Publi­kum wird auch älter, aber im Innenraum, vor der Bühne, da liegt das Durchschnittsalter doch schon seit 25 Jahren bei 20 Jahren !!!
Seltsam seltsam, aber egal……
Dafür gab es verdammt große Pit Circles und Wall of deaths, die reichten von einer Tribünenseite bis zur anderen, Respekt !! Und auch das nieder­knien bei „Unrockbar“ incl. dem Jams von 4000 Leuten während des Refrains hatte was. J
                Der erste „richtige“ Zugabeblock fing dann mit „Himmelblau“ an. Es folgte dann „Lied vom Scheitern“ und „Hurra“, glaube ich. Das Konzi liegt schon einige Tage zurück J
Der zweite Zugabeblock sollte dann mit „Perfekt“ anfangen, aber irgend­was passte Farin bei den ersten Akkorden nicht und es begann ein Laber­stündchen über den richtigen Einsatz beim Song, über Kellerwitze bis in eine Diskussion, warum Farin bei einem Gig in Moskau seine Gitarre nicht mitgenommen hatte. „Perfekt“ wurde wieder angestimmt und diesmal passte Bela irgendwas nicht und das labern ging weiter… 15 Minuten lang nur Gelaber der drei mit einigen angespielten Songs, z.B. von den HOSEN. Das wurde dem Publikum dann aber zu bunt, 15 Minuten keine DIE ÄRZTE Songs, das geht doch gar nicht und darauf hin ertönte aus 4000 Kehlen immer lauter der Spruch: „Halt´s Maul und spielt“!
Damit haben die drei wohl echt nicht gerechnet und sind daraufhin etwas perplex von der Bühne gegangen.
                5 Minuten später kamen DIE ÄRZTE dann mit einer kleinen Abbitte wieder auf die Bühne zurück. Das hätten Sie ja noch nie in Ihrer 28jährigen Bühnenerfahrung geschafft, eine Zugabe zu geben ohne einen Song zu spielen. Naja, irgendwann ist immer das erste mal und diesmal kam dann auch „Perfekt“ ohne eine Unterbrechung. Farin wollte dann noch zeigen, dass er irgendeinen Song mit verdeckten Augen spielen könnte, aber Bela hampelte solange um Farin herum, dass er das gar nicht so richtig beweisen konnte.
Nach 160 Minuten endete das Konzert dann mit dem Coversong „Lest die Prawda (12XU)“ von WIRE. WIRE steht zumindest auf der 1-2-3-4 Bullenstaat EP, ich behaupte aber mal, das Original ist von MINOR THREAT ! Und außerdem behaupte ich auch, das < 1 % überhaupt weiß, was 12XU überhaupt bedeutet !!! Na, weißt du es ? Dann schreibt es mir (karsten_conform@t-online.de), die die es wissen wollen, können mir natürlich auch schreiben !
                Unter´m Strich war das Konzert, trotz einiger kleiner Entgleisun­gen wie diese zu lange Laberstunde, verdammt geil J
Und Sascha hat dann im Anschluss auch noch sein DÄ love DÄOF Shirt bekommen, nach 2 Minuten am Stand anstehen. Irgendwoher haben die noch weitere Shirts bekommen. Ich persönlich finde ja, diese DÄ love DÄOF Shirts sehen scheiße aus, aber naja….
Während nun die restlichen 3995 Leute drauf warteten vom Parkplatz runter zukommen, sind wir gemütlich zu meinen Navi, der uns kurze Zeit später den kürzesten Weg zum Millerntorstadion zeigte. Da wollte ich nämlich meinen Kombi abstellen, um zur After Show Party im „Molotow“ zu gehen. Leider sind nachts einige Straßen in Hamburg gesperrt bzw. nur noch Einbahnstraßen, das weiß mein Navi aber nicht und so bin ich dann kreuz und quer durch Hamburg durch, aber wir haben es dann doch irgendwann geschafft. Auch das „Molotow“ haben wir recht zügig gefun­den, aber diese 120m lange Schlange davor, hat uns erstmal davon abgehalten rein zugehen. Also sind wir erstmal schön über die Reeperbahn marschiert, wo uns dutzende mit diesen DÄ love DÄOF Shirts entgegen kamen. Nach einer kleinen Stärkung in Form von Burgern und Bier sowie einer kleinen Sightseeingtour über die Große Freiheit, ging es wieder zum „Molotow“, wo sich die Schlange mittlerweile aufgelöst hatte. Wir also runter in den Club und sch… was für eine Luft…. bohh…. Aber bei so einen vollen Keller kein Wunder…..
                Um 3 Uhr war dann aber Schicht im Schacht…. Also noch nicht im Club, aber bei mir, denn es stand ja noch die Rückfahrt aus, DANK NILS !!! Okay, wir also zum Auto zurück marschiert und Fahrt aufgenom­men. Durch Hamburg durch war´s ja auch kein Problem, auch die ersten Kilometer auf der A7 waren mühelos, aber dann merkte ich doch langsam die Müdigkeit aufkommen. Erste Pause nach ner halben Stunde Fahrt. Bewegung, Strecken, frische Luft inhalieren und weiter ging´s, allerdings nur 20 Minuten lang, dann fielen mir schon wieder die Augen zu. Den nächsten Parkplatz angesteuert und das gleiche Spiel nochmals. Bewegung, Strecken, frische Luft inhalieren. Klar 20 Minuten später war´s schon wieder um mich geschehen, aber diesmal war der nächste Parkplatz gesperrt und dann waren wir auch schon runter von der A7 auf den Zubrin­ger zur A2. Da gab es auch keine Parkplätze… Auf der A2 dachte ich´s noch, würde ich es bis zu Mc Doof bei Bad Nenndorf (oder ne Abfahrt davor oder dahinter) schaffen, aber Mc Doof hatte zu !!!
Na toll, die Augen waren schon zu 7/8 zu, aber es wurde ja auch schon wieder hell und soooo weit ist es ja auch nicht mehr…. Aber ein Stopp musste noch sein, da half auch keine laute Mucke und keine offenen Fenster. Ich glaub um 6 Uhr lag ich dann endlich im Bett. Die Augen waren so zu, ich konnte noch nicht einmal erkennen, was mein Wecker für ne Uhrzeit anzeigte. Egal: GESCHAFFT !!!
Das nächste mal fahre ich nicht wieder zurück, da nehme ich mir schön ein Hotelzimmer, oder suche mir einen abgestellten Wagon oder nehme ne Luftmatratze mit. Aber so eine Rückfahrt-Tortur mache ich nicht noch mal!
Karsten Conform
 
   
 
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