DRITTE WAHL
 

DRITTE WAHL & FUCKIN´FACES am 14.11.2008 im Lindenpark Potsdam
 
Treffen zweier Deutschpunk Ikonen
 
Zwei hochkarätige Bands gaben sich an diesem Abend im Potsdamer Lindenpark die Ehre. Nach langer Zeit mal wieder ein Konzert in dem mittlerweile ehrwürdigen Club. Trotz Insolvenzverfahren des Trägervereins wird weitergemacht. Hoffentlich auch in 2009. Es ist ein schöner und wichtiger Laden in Potsdam, der erhalten werden muss!!
Gegen halb Neun betrat ich den Lindenpark und staunte nicht schlecht, als ich vielleicht 30 Leute drinnen sah. War das jetzt real, oder träumte ich das nur? Während ich beim ersten Bier des Abends noch darüber nachgrübelte ob Punk tot ist, fiel die Diskokugel im Konzertraum von der Decke. Auch surreal. Irgendwie kam ich mir vor wie in einem schlechten Film. Als dann wenig später Freunde von mir eintrafen, sinnierten wir über Musik, Punkrock und die Besucherzahl. So langsam trudelten dann aber immer mehr Leute ein, so dass es dann gegen  21.30 Uhr vor gut 400 Leuten mit den Fuckin´Faces losging.
Die Band gab sofort Gas, und nachdem der spezielle Gesang von Butz einigermaßen eingepegelt war, machte die Band auch Spaß. Fuckin´Faces gibt es mittlerweile 13 Jahre. Mir kommt es so vor als ob es noch mehr sind. Ihre Scheiben sind im Deutschpunkbereich allesamt bekannt. Die Band dürfte jedem Punk was sagen. Ihre Songs bestechen durch genaue Alltagsbeobachtungen, Ehrlichkeit und Witz. Die Traurigkeit die manchen Songs inne ist, ist auch live ergreifend. Die Musik kommt immer druckvoll, schnell und eingängig daher. Im Lindenpark traf die Band auf ein dankbares Publikum. Man sang die Lieder mit, man pogte und hatte einfach Spaß. Es versprach ein toller Abend zu werden. Es kamen immer mehr Leute in den Lindenpark so dass es langsam aber sicher sehr warm und eng wurde.
Als dann Dritte Wahl die Bühne betraten, waren es gut 600 Leute die dicht gedrängt im Club standen, und bei den ersten Tönen sofort anfingen zu pogen. Vorne bildete sich eine Pogomasse, und um sie rum, stand man und sang die Songs mit. Dritte Wahl hatte sichtlich Spaß und spielte ein Set was es in sich hatte. Schon die ersten 10 Songs waren nur Kracher, es folgte eine etwas ruhigere Phase, bevor bis zum Ende wieder das Gaspedal durchgetreten wurde. Der Sound war perfekt. Die Band kam druckvoll und energiegeladen rüber. Es war eine riesengroße Punkerparty. Überall sah man fröhliche und grinsende Menschen die die Zeit mit der Band aus Rostock genossen. Nach ihrem regulären Set gab es noch zwei lange Zugaben. Bei den Zugaben wurde noch mal alles gegeben, konnte es doch jederzeit das letzte Lied der Band an diesem Abend sein. Der Gig von Dritte Wahl war einer ihrer besten seit langem, und ich war beim FORCE ATTACK 2008 auch dabei. Der Auftritt dort konnte natürlich nicht übertroffen werden, aber es war einfach nur grandios. Die Band wird von Auftritt zu Auftritt, von Jahr zu Jahr immer besser. Ich frag mich, wie eine Band die so gut ist, sich immer noch steigern kann.
Frank
 
 
   
 
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