Oi-Konzerte sind einfach die besten Konzerte….
( Zitat des Türstehers an diesem Abend )
EASTSIDE BOYS & BERLINER WEISSE
am 10.04.2010 im Cassiopeia in Berlin
An einem kühlen Frühlingsabend am 10.04.2010 fanden sich auf dem alten Reichsbahnausbesserungswerk-Gelände in Berlin-Friedrichshain zum letzten Sonnenschein die feierwütigen Skinheads und Punks ein, um in den Hallen des Cassiopeia Spaß zu haben.
Ab 20.00 Uhr ging es rein, und schon weit davor saßen die Ersten vor dem Club. Da es recht kühl war, ging ich schon mal rein, um an der Theke das erste Bier des Abends zu trinken. Vom Thekenbereich, der über der Halle wo das Konzert stattfinden sollte war, traf ich die Jungs von BERLINER WEISSE und erfuhr die Eindrücke die die Band von ihrer Tour mitgenommen hatte. Es waren gute Konzerte und es war wohl immer feuchtfröhlich.
So langsam füllte sicher Barbereich merklich, und so gingen die ersten in die Halle nach unten. Gegen 21.15 Uhr fingen die EASTSIDE BOYS an.
Der Sound war ziemlich ordentlich. Nach und nach trudelten immer mehr Leute vor der Bühne ein, so dass innerhalb von 20 Minuten der Raum gut gefüllt war.
EASTSIDE BOYS gaben mit ihrem Streetrock / Streetpunk ordentlich Gas. Allerdings sind einige Texte der Band doch recht platt und klingen ein bisschen nach Teenie-/Emoband. So ganz konnte mich die Vorstellung nicht überzeugen. Der Rest des Publikums stand interessiert aber recht ruhig im Saal. Vorne wurde zwar schon vereinzelt getanzt, aber alles in allem war es ein ruhiger Start in den Abend.
Dies sollte bei BERLINER WEISSE ganz anders sein.
Im Raum war es mittlerweile voll, und schon als die Band die Bühne betrat wurde sie frenetisch begrüßt. Als dann die ersten Töne erklangen ging vorne ordentlicher Pogo los. Kein Kinderpogo, keine Prügelorgie aber ordentlicher Männerpogo, während die anwesenden Frauen und Mädchen an der Seite standen und lauthals mitsangen oder ihre Hüften schwangen. Die Band wurde in Berlin, in ihrer Heimat, so empfangen wie es sich gehört. Lautstark und enthusiastisch!
Die Band die vor dem Konzert noch einen müden Eindruck gemacht hatte, war plötzlich hellwach. Sänger Toifel legte sich mächtig Zeug und riss die Anwesenden mit seiner charismatischen Ausstrahlung mit. Ab und an verpeilte die Band zwar ihre Einsätze, was aber völlig egal war. Nach einem halben dutzend Songs war eine riesige feuchtfröhliche Party im Gange bei der alle Spaß hatten. BERLINER WEISSE spielten eine bunte Mixtur aus Party - und kritischen Songs wie z.B. “Thor Steinar“ oder “Haltet die Welt an“. Es wurde immer wärmer im Saal und so waren die ersten Skinheads oben ohne zu sehen.
Das Stimmungsbarometer stieg auch mehr und mehr an. Natürlich fehlten auch bei diesem Auftritt die Ausflüge in die Schlagergefilde nicht, so wurde “Alt wie ein Baum“ von den Phudys genauso intoniert wie “Das ist Wahnsinn“ von Wolle Petry.
Nach 90 Minuten wollte die Band von der Bühne gehen, aber das war zu Hause bei der feierwütigen Meute nicht möglich. So gab es noch zwei Zugaben und gegen Mitternacht gingen dann wieder die Lichter an.
Es war eine großartige Party, wie alle Gigs von BERLINER WEISSE einfach eine große Party sind. BERLINER WEISSE sind mittlerweile eine feste Größe in der Oi-Szene. Im Gegensatz zu vielen anderen Bands in dem Bereich sind die Jungs auch gegen rechts engagiert, so wurden an diesem Abend auch die bekannten “Thorten Schneida“ – Shirts verkauft. Ein Engagement was man von vielen Oi-Bands vermisst.
Frank