THE CREEPSHOW & BUSTER SHUFFLE im Roadrunners Paradise Club in Berlin
 

THE CREEPSHOW & BUSTER SHUFFLE im Roadrunners Paradise Club in Berlin

 

Am 27.11.2010 starteten THE CREEPSHOW aus Kanada ihre knapp einmonatige Tour durch Westeuropa. Mit dabei waren ihre Labelkollegen von BUSTER SHUFFLE aus Großbritannien. Der Tourauftakt sollte an diesem Abend im Roadrunners Paradise Club in Berlin-Prenzlauer Berg stattfinden. In einem Klub der schon seit ein paar Jahren existiert und vor allem durch das jährlich stattfindende “Race 61“ Bekanntheit erlangt hat. Mittlerweile ist der Klub auch relativ einfach zu finden. War es zu den Tagen der Eröffnung noch schwer die richtige Hofeinfahrt und den Weg in den dritten Hinterhof zu finden, kündigt jetzt vorne an der Straße Leuchtreklame den Club an. Wo früher vor dem Club Feuertonnen standen war jetzt ein großes Zelt mit Heizung aufgebaut. Schön gemütlich im arabischen Stil. Der Club gibt sich schon echt immer Mühe. Genauso mit der Inneneinrichtung. Viele Gegenstände zeugen von der goldenen Rock´n´Roll - und Muscle - Car Ära. Skurrile Gegenstände wie die Riesenkettensäge über der Bar runden das Interieur ab. Da geht man doch gerne hin.

Am Anfang war ich ja am zweifeln, ob sich der Club bzw. die Bands verheben werden, als an der Kasse 17€ Eintritt verlangt wurde. Ein stolzer Preis!

Bisher hatte ich THE CREEPSHOW immer im Wild at Heart für einen guten Zehner gesehen. Meine Skepsis sollte aber bald verfliegen. Der Laden füllte sich schnell mit Rockabillys, Pschobillys, Rock´n´Roll-Fans und allerlei anderem Volk. Schon als BUSTER SHUFFLE anfingen war es gut voll.

Die Band aus Großbritannien hatte ich erst vor kurzem im Vorprogramm von Broilers gesehen und fand sie schlichtweg langweilig. Musikalisch nicht übel wollte aber in der großen Halle des Huxley´s keine Stimmung aufkommen. Vielleicht ist die Band ja eher für kleinere Clubs gemacht. Also mal sehen, was sie heute drauf haben werden.

Was die vier Jungs schon in den ersten Minuten zeigten ließ mich gelinde gesagt, erstaunen. Ihre Musik, ein Stil aus altem Ska, Reggae, Mod, Rock´n´Roll und einer Portion Indie kam gut rüber und ließ die ersten, vornehmlich weiblichen Besucher, ihre Hüften schwingen. Sänger und Keyboarder Jet Baker war extrem gut drauf und schaffte es von den ersten Minuten an, das Publikum gut zu unterhalten. Spätestens als er in der Mitte des Sets versuchte mit seinen Füssen Keyboard zu spielen hatte er die Anwesenden in seinen Bann gezogen. Da machte es auch nichts, dass der Rest der Band recht statisch auf der Bühne stand. Zum Tanzen ist die Musik auf jeden Fall klasse, kann man nicht anders sagen. Kann mir auch gut vorstellen, dass BUSTER SHUFFLE in UK gut ankommen. Very british!

Die Umbaupause gestaltete sich etwas langwierig, da das komplette Drumset getauscht wurde, aber irgendwann kündigte das Intro der neuen Platte “They all fall down“ die Band um Sarah Blackwood an. Der Club war mittlerweile richtig voll. Die Band ließ sich nicht lange Bitten und knallte dem Publikum sofort ihre heiße Mischung aus Horrorpunk, Punk´n´Roll und Psychobilly um die Ohren. Es war laut, sehr laut sogar. So laut, dass manchmal Sarahs kräftiger, energiegeladener Gesang in den Ohren weh tat. Man merkte der Band an, dass sie heiß war auf den Gig. Der Drummer, der mir bei den bisherigen Gigs nicht weiter aufgefallen war, trümmerte auf sein Instrument ein, dass einem Angst und Bange wurde. Technisch super und immer auf den Punkt gespielt, genau wie Keyboard und Kontrabass ( der leider nur selten kräftig zu hören war ). Das Publikum hielt sich bei den ersten Songs noch etwas zurück, aber spätestens als die Band den Titelsong ihres letzten Albums “Run for your Life“ ankündigte brach der Bann. Es wurde getanzt, gepogt, mitgesungen und geschwitzt. Es war eine klasse Stimmung und mal wieder ein Fest diese Band die Melodie und Geschwindigkeit zu einer speziellen Melange zusammenmischt, die durch Sarahs Stimme unverwechselbar wird, zu sehen. Selbst der junge Mann vor der Bühne, der Sarahs Schuhe küssen wollte, brachte die Band nicht aus dem Konzept. Die Kanadier präsentierten Songs aller Schaffensphasen, auch einige Songs des neuen Albums “They all fall down“, welches seit dem 15.10.2010 auf dem Markt ist.

Auf einen Nenner gebracht, war es ein toller und unterhaltsamer Abend. THE CREEPSHOW waren klasse, eigentlich wie immer, und mit BUSTER SHUFFLE haben sie eine gute Band dabei um einzuheizen.

 

 
 
   
 
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