STATIC THOUGHT & RIOT BRIGADE am 14.02.2009 im Clash in Berlin
Es ist schon manchmal komisch. Da geht man ein halbes Jahr nicht in einen Club und dann innerhalb von einer Woche zwei Mal. Nach den The Real McKenzies am 08.02.2009 stand heute schon wieder ein Konzert im Berliner Clash im Mehringhof an. Gegen 21.30 Uhr herrschte im Clash noch gähnende Leere. Nur um die 100 Leute waren zu dieser Uhrzeit da. Man lümmelte an der Bar rum, und unterhielt sich in aller Ruhe. Zu Punkrockklängen vom Tresenteam genehmigte man sich das erste, oder auch weitere Wochenendbier.
Es war ja noch ein bisschen Zeit, bis es losgehen sollte. Vielleicht kamen ja noch mal so viele Leute. Das war meine Hoffnung. Diese wurde allerdings von Minute zu Minute weniger.
Als die Stuttgarter von RIOT BRIGADE um 22.30 Uhr langsam aber sicher die Bühne betraten, waren vielleicht 150 Leute im Clash. In einem Club in den 450 Leute reinpassen und der ziemlich quadratisch geschnitten ist, sieht das nach ganz schön wenig aus.
Die Stuttgarter ließen sich davon aber nicht beeindrucken und gaben von Anfang an richtig Gas. Sie hüpften und sprangen wie wild geworden über die Bühne und ins Publikum. Sie versuchten echt alles um ein bisschen Stimmung zu machen. Ihre Action gepaart mit ihrem Hardcore-Punkrock konnte tatsächlich die Leute vor der Bühne halten. Bis auf einen einsamen Pogotänzer blieb das Publikum allerdings noch recht ruhig. Die politisch sehr engagierte Band machte zu vielen ihrer Songs plakative aufrüttelnde Ansagen bevor der Song in Hochgeschwindigkeit und mit vielen Breaks durch die Boxen geballert wurde. Songs wie der auf dem aktuellen Album vertretene “Nationalism Sucks“ brauchen eigentlich keine Ansagen mehr. Hier wird schon mit dem Titel alles gesagt.
Trotz des ziemlich leeren Clubs spielte die Band aufopfernd gut 40 Minuten. Beim letzten Konzert im Wild at Heart gefielen sie mir zwar insgesamt besser, aber vielleicht lag das auch daran, dass das Wild at Heart kleiner ist, und dadurch schneller gute Stimmung aufkommt.
RIOT BRIGADE sind eine verdammt gute politische Hardcore-Punkband die es sich lohnt anzusehen. Wenn die Band noch einige Jahre weiter existiert, werden sie bestimmt für viele die deutschen The Casualties sein.
Danach betraten die Melody-Core / Hardcore-Punkband STATIC THOUGHT aus Los Angeles die Bühne. Die Band ist mittlerweile das dritte Mal in Europa, und eigentlich dürften sie dem Ein oder Anderen auch bekannt sein. Sind sie doch auf dem bekannten Label Hellcat.
Die Stimmung wurde bei der Band etwas ausgelassener aber so richtig kam der Abend trotz allem nicht in Schwung. Auch STATIC THOUGHT gaben alles, und spielten sehr engagiert.
Vereinzelt wurde auch das Tanzbein geschwungen, jedoch waren die meisten Zuschauer eher von der ruhigeren Sorte, so dass zwar brav Beifall geklatscht wurde, es aber vor der Bühne nicht eine Sekunde lang eng wurde. Der Sound war bei den Jungs aus Los Angeles nicht der beste, aber am letzten Viertel des Sets änderte sich das schlagartig. Anscheinend wurden plötzlich die richtigen Regler bewegt. Der Sound war plötzlich fetter und der Gesang voller. Ab jetzt stieg die Stimmung auch noch mal an, so dass die Band erst nach zwei Zugaben die Bühne verlassen durfte.
So war es insgesamt ein Abend mit zwei tollen engagierten Bands aber wenig und dann auch noch ruhigem Publikum. Wo sind all die Punks der letzten Jahre hin ?
Frank