cd reviews seite 8
 

DECIBELLES – Decibelles

CD-EP

(HVIV / Eigenvertrieb)

Dank dem französischen Label HVIV bin ich in Besitz der Promo-Scheibe der Band DECIBELLES aus Frankreich gekommen. Bei der Band handelt es sich um ein Trio, welches aus Sabrina, Fanny und Emily besteht. Die Drei kommen Ende Oktober im Rahmen einer Europa-Tour auch nach Deutschland. Bisher sind u.a. Gigs in Berlin, Nürnberg, Hamburg und Bremen bestätigt, wobei da wohl noch einige dazu kommen werden. Wer also noch Platz in seinem Club hat, kann die Band gerne kontaktieren.

Nun aber zur Musik. Die drei Mädels bringen eine ziemlich coole, wenn auch leicht trashige, aber immer poppig, punkige Musik rüber. Die klassische Besetzung von Gitarre, Bass und Schlagzeug wird mit Synthesizern verschönert, und heraus kommt eine Art Elektropunk, der in die Füße geht. Die drei Songs auf der Scheibe sind allesamt sehr melo­diös und erinnern ein bisschen an die legendären LASSIE SINGERS aber auch an STEREO TOTAL. Die Musik ist allerdings druckvol­ler, als bei den genannten Bands. Sehr zu schätzen finde ich, dass die Band Wert auf Melodien und Tanzbarkeit legt, und damit ihre Musik sehr zugänglich macht. Der Gesang der Mädels ist mal ganz normal, mal kreischig und ab und an zweistimmig. Besonders die Mischung aus kreischigem und zartem Gesang, geben den Songs das besondere Etwas.

Auch wenn die drei Songs nur ein kleines Abbild der Band zeigen, so merkt man doch, wie gut DECIBELLES sind. Tanzbare Melodien, hier und da mit ordent­lichen Punkriffs verfeinert gehen mit dem teils kreischig-hohen Gesang eine Melange ein, die zu Gefallen weiß, und Lust auf mehr macht.

Frank

 

DISTEMPER – MY

UNDERGROUND

( ANR Music & More )

Schon wieder ein neues Album von DISTEMPER?

Kaum hat sich mein CD-Player von der Heavy Rotation von “The world is yours“, dem letzten Album der Skapunker aus Moskau erholt, gibt es schon wieder Nachschlag. Was machen die da nur in Moskau? Produ­zieren einen Output nach dem anderen, sind viel auf Tour in Russland und Europa. Werden die denn nie müde?

Das neue Album “My Under­ground“ wird speziell für den europäischen Markt veröffentlicht, und ist eine Verneigung von DISTEMPER an all die Fans die ihnen in Europa seit Jahren die Treue schwören. An all die Leute die sich darum kümmern, dass die Band gute Konzerte hat. Sie ist ein Dank an jeden Veranstalter der die Band eingeladen hat, und für jeden der zu der Musik von DISTEMPER vor der Bühne getanzt hat. Es ist ein Album einer grundsympathischen Band an ihre Fans, die nicht weniger sympa­thisch sind.

Die elf Songs zeigen einen guten Querschnitt von dem was DISTEMPER ausmacht. Schnelle Skapunknummern sind darauf genauso zu finden, wie eher rockige und ruhige Songs, die aber meistens doch in einem großen Skapunkfinale enden. Immer dabei ist die Bläserfraktion die den Songs wie in der Vergan­genheit auch einen eigenen Touch gibt. Wie immer ist der Gesang auf russisch, was auch eines der Markenzeichen der Band ist. Warum wollen deutsche Bands immer englisch singen, weil sie denken, dass sie dann international besser ankommen? Sie werden vielleicht besser verstanden, aber Musik braucht keine Sprache. Punkrock und Ska ist grenzenlos, und was uns die EU-Politiker seit Jahren vorbeten, von wegen einem Europa ohne Grenzen, bei Konzerten von DISTEMPER ist es seit Jahren Realität. Hier feiern die Nationen zusammen.

Beim Hören von “MY UNDER­GROUND“ ist es, wie bei den anderen DISTEMPER – Alben auch, es ist sehr schwierig still zu sitzen. Der Rhythmus geht ins Blut, man will sofort tanzen.

Live sind DISTEMPER Ende des Jahres in Deutschland, Benelux und Frankreich unterwegs. Hingehen ist für jeden Skapunker Pflicht. Wer einmal ein Konzert der Band erlebt hat, wird immer wieder hingehen. So wie ich auch.

“My Underground“ ist im typischen DISTEMPER-Stil. Absolut tanzbar und musikalisch auf hohem Niveau…Skapunk as it´s best.

Zum Abschluss noch eine Dank­sagung an Ben von ANR aus Berlin. Der gute Ben hat mir die CD vorab weit vor der eigent­lichen Veröffentlichung zu kommen lassen. Damit dürfte ramtatta.de einer der ersten mit einer Review von “MY UNDER­GROUND“ sein. Deshalb auch noch ohne Coverabbildung. Rauskommen tut das Album aber auf jeden Fall!!

Frank

 

FALSE ALARM – Fuck em all,

we’ve all ready (now) won

(Nicotine Records)

Hier gibt es richtig klassischen Kalifornischen Punk aus den 80ern, laut dem Waschzettel hat selbst Fat Mike früher mal bei den Jungs gespielt (den Teil der NOFX-Geschichte habe ich dann zwar wohl irgendwie überlesen, aber das zeigt mal, wie mies die moisten Artikel über Bands recherchiert warden). Teile der Band scheinen mittlerweile auch verstorben zu sein, und die kurze Zusammenfassung der Bandge­schichte klingt tatsächlich nach den ersten Bands, die man in Sachen Punkrock aus Kalifornien zu hören bekam. Musikalisch gibt es dementsprechend genau das, was man nach so einer Einleitung erwartet, es ist melodisch, aber angepisst-aggressiv, es ist eben genau so, wie Punk in den 80ern geklungen hat. Und es ist damit dann auch genau das richtige für laue Sommerabende, beim BMX fahren oder beim skaten.

Bexx

 

KASH – feuermord

(Wannsee Records;

www.wannsee-records.de)

Leider habe ich nur einen 56Min. langen Promotrack mit ca. 15 Songs von Kash bekommen und kann daher nicht viel über Kash erzählen. Auch im Internet gibt es nicht viel zu lesen, aber das wird sich sicherlich bald ändern !

Das Album „Feuermord“ ist näm­lich verdammt gut ! Ich kann mir kaum vorstellen, dass „Feuer­mord“ sein Debütalbum sein soll. Viel­leicht hat Mr. Kash schon in zig Bands zuvor gespielt….

Keine Ahnung, aber der Musikstil ist genau mein Fall. „Neue deut­sche Härte“, wie es der Kenner heutzutage nennt, also härterer deutschsprachiger Elektro-Beat­Sound a la Rammstein & Oomph!

Und so wie das Album startet, endet es auch. Mit wirklich hörba­ren Song über Sex und Religion. Allerdings sind die Aussagen in den Texten manchmal etwas ver­steckt, also kein „Ficken, Bumsen, Blasen“ sondern ein „lass den Stahl hinein“ J

Bei den etwas gemächlicheren Songs singt Kash im Duett mit einer weiblichen weichen Engels­stimme. Wenn das Mädel so aussieht, wie sie singt *Ola* ! J

Ich bin mir sicher, von Kash wird noch viel zu hören sein !

Wenn jetzt auch noch das Booklet stimmen würde, würde es die volle Punktzahl von mir geben !

Aber ich hab es ja nicht, deswe­gen kann ich nur

9,5 Points geben.

Karsten Conform

KOLLEKTIVER BRECHREIZ –

heilig scheint scheinheilig LP

(Katakomben Rek.; Werkstr. 28 A

38229 Salzgitter; zony@freenet.

de; www.kollektiver-brechreiz.de)

Sorry, aber das Beschissenste an diesem Album ist der Bandname !

    KOLLEKTIVER BRECHREIZ,

was für ein Name.. Jugendsünden haben wir ja alle auf dem Buckel, aber so jung sind die 4 Jungs auch nicht mehr und da könnte man sich doch einen etwas origi­nel­leren Bandnamen zulegen oder ? Egal, hier also das zweite Vinyl-Album und ich bedaure es, das erste Album nicht zu kennen !

Ab durch die Mitte nach vorn !

Musikalisch und vom Gesang her kommen mir bei den 16 Songs (plus ein Bonussongs und Intro) immer wieder alte Deutschpunk - Helden in den Sinn, ich höre da auf jeden Fall viel TOXOPLASMA DAILY TER­ROR und SLIME her­aus. Plus ein bisschen ÄRZTE. Beim ersten mal hören dachte ich ja noch, das wäre eine Moment­aufnahme, aber jetzt nach dem 10ten mal hören bin ich immer noch dieser Meinung !

Einfach geiler Deutschpunk, nur viel viel besser aufgenommen als die Bands vor 25 Jahren. Der Sound ist wirklich prächtig, vor allem die Bassläufe gehen mir ins Ohr ! Und auch die Texte wissen zu gefallen ! Dafür haben sich KOLLEKTIVER BRECHREIZ auch 2 Jahre Zeit gelassen, dann muss es ja gut werden J

Cover und Beiblatt (samt Texte) sind übrigens 1 A. Was nur fehlte ist eine deutliche Kennzeichnung auf der Platte welches die A- bzw B-Seite ist. Aber das geübte Auge erkennt ja die Stanzung „Es gibt nichts gutes“ (A-Seite) und „außer man tut es“ (B-Seite).

Die LP ist übrigens auf 500 Exemplare limitiert, da heißt es schnell zugreifen !     

Karsten Conform

 

LUCIFER STAR MACHINE –

Street Value Zero

(Nicotine Records)

Und noch eine räudige Rockband, die mit ihrem düsteren, wilden Sound die Jugend verderben will – damit sind sie bei den Verbö­tenen Früchten durchaus richtig (und nein, das ist kein Recht­schreibfehler, aber wenn Motör­head und Mötley Crüe sich so schreiben können wir das schon lange). Irgendwo in dem Gemenge zwischen MOTÖR­HEAD, SOCIAL DISTORTION und ROCKET FROM THE CRYPT angesiedelt bläst einem diese Kapelle die Ohren auch durchaus unterhalt­sam frei, die Musik ist nicht eintönig, was mir bei vielen anderen Bands dieser Spielrichtung öfter so vorkommt, es ist genau der richtige Mix zwischen punkiger Rotz-Attitüde und dem nötigen Dampf nach vorne. Kann man gut hören.

Bexx

 

MAD MONKS – Flying Circus

CD

(ANR MUSIC & MORE /

BROKEN SILENCE)

Da flatterte vor kurzem mal wieder ein Umschlag des sympathischen Labels ANR aus Berlin in meinen Briefkasten. Voller Spannung öffnete ich ihn. Und was sah ich? Einen weiteren Umschlag aus dunklem Papier, mit einem Siegel darauf. Was könnte das nur sein? Ich brach das Siegel und schaute nach. Es war das neue Album der MAD MONKS aus Bremen. Im dicken Pappdigipack  und dickem Booklet mit Comic kommt es daher. Für Promozwecke wurde auch extra ein kleines Bandinfo gedruckt, was ungefähr im Format der alten Pixi-Kinderbücher sofort zu gefallen wusste. Dann kommt noch ein Original-Foto dazu, und nach dem kleinen Zettel in der CD zu urteilen, hat die Band sogar das alles selber gemacht, persön­lich verpackt, und kontrolliert, damit auch alles dabei ist. Die MAD MONKS wissen also von der Verpackung schon mal zu beein­drucken. Dazu ist auch noch alles von der Band selber gezahlt, weil selber produziert worden, was insgesamt einen fünfstelligen Betrag ausgemacht hat. Hier trifft Herzblut auf Leidenschaft und Selbstlosigkeit. Echt irre, diese Band aus dem hohen Norden.

Was ist aber nun auf der CD? Wie ist nun der Inhalt?

Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, denn die MAD MONKS setzen sich stilistisch kaum Grenzen, und so ist dieses Album extrem abwechslungsreich und auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig. Die Band hat sich dem Skapunk verschrie­ben, wobei ich das eher Offbeat-Punk nennen würde. Sehr oft und sehr dominant ist der Offbeat zu hören.

Einige Songs erinnern an die Moskauer Skapunker von DISTEMPER. Dann gibt es aber auch wieder Songs die fast expe­rimentiell klingen. Der Song “Alltag und Stress und so…“ ist nicht nur der einzige Song in Deutsch auf dem Album, sondern auch eine schicke Ragga / Dance­hallnummer die mit dem Sänger von SKANNIBAL SCHMITT aus Frankreich intoniert wurde. Es gibt wirklich für fast jeden Geschmack einen Song, wobei die Band, obwohl sie so stiloffen agiert, über das komplette Album musikalisch einen roten Faden spannen kann, und damit ihren eigenen Stil offenbart.

MAD MONKS ist anders als viele Skapunk-Bands. Vielleicht musi­kalisch ein bisschen offener, vielleicht auch nur ein bisschen verrückter. Auf jeden Fall ist dieses Album außergewöhnlich, und wird sicher noch einige Zeit in meinem CD-Player verbringen.

Frank


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