Umsonst & Draußen in Porta – Veltheim 02.08.2008
Zum zweiten Mal fand das älteste Umsonst und Draußen Festival Deutschlands in Porta – Veltheim (PV) statt. Nachdem die Veranstaltung schon 2007 nach PV ziehen musste, da bei der Stadtverwaltung von Vlotho mal wieder ein Köttel quer lang, starteten die Planungen für das U&D PV 2008 schon frühzeitig und auch die Bands standen schon recht früh fest. Das einzige was fehlte waren Plakate und Flyer, zumindest hier im Lipperland. Aber auch auf der Fahrt nach PV habe ich keine Plakate am Straßenrand gesehen, nur die üblichen Parkplatz Hinweisschilder. Aber dank dem Internet (www.festivalkult. de) waren die Stammgäste ja eh immer auf dem Laufenden und somit bestens informiert. Anscheinend aber leider nur die Stammgäste, denn zumindest am Samstag fand ich es viel zu leer auf dem riesigen Gelände L Und auch am Freitag soll es übersichtlich gewesen sein. Okay, an dem Wochenende war auch das Fährmannfest in Hannover und in Wacken das W:O:A, aber das ist doch keine wahre Konkurrenz zum U&D !!! Anderseits war ich selber ja auch am Freitag nicht da, obwohl ich mir Megaherz ja gerne mal angesehen hätte.
Nun gut, ich bin also auch erst am Samstag losgefahren und kam zu den letzten Takten von Pun Pun Bo vor die kleine Bahndamm-Bühne (BDB). Obwohl die 2 Bielefelder Jungs und die Schlagzeugerin sehr gute Punkrock-Mucke machten, waren vor der BDB nur einige Dutzend Zuschauer. Dabei wurde die BDB in diesem Jahr extra verlegt, damit man sie besser von der größeren Weserbühne (WB) aus finden kann. Schade, Pun Pun Bo hätten wirklich mehr Zuspruch verdient gehabt.
Danach bin ich gleich zur WB rüber, um a. endlich mal Dr. Ring Ding zu sehen, die ich bisher immer irgendwie verpasst habe und b. um Albert zu finden, der wollte dieses Jahr nämlich auch wieder zum U&D kommen. Es war natürlich wieder klar, das sein Handy nicht ging und wir uns erst spät abends über den Weg liefen. Dafür traf ich Reimer, der damals bei Persiflage gesungen hat. Das ist schon erstaunlich, man sieht sich 1 Jahr lang nicht und beim U&D PV bzw. damals in Vlotho treffen sich alle wieder J Zurück zu Dr. Ring Ding, den hatte ich etwas… schmaler…. in Erinnerung. Aber vielleicht braucht er einfach die zusätzlichen Kilos um Stimmgewaltiger zu sein. Zusammen mit seiner Band brachte er die Zuschauer auf jeden Fall recht schnell in Bewegung. 2-3 Songs und Dr. Ring Ding hatte die 500 Zuschauer, schätze ich jetzt mal so, mit seinem Reggae/Ska/Dancehall-Sound im Griff. Viel besser hätten das seine musikalischen Kollegen von Seeed auch nicht machen können, nur das sie sicherlich deutlich mehr gekostet hätten, dafür aber auch sehr viel mehr Leute gezogen hätten. Trotzdem hab ich mir den Gig nicht voll angesehen, denn ich war auf die Oi-Punkband Störsender aus Bielefeld gespannt, die nun auf der BDB auftreten sollten. Außerdem sollte der Hauptact auf der WB ja erst noch kommen. (Und er kam auch noch !!!!)
Also wieder zurück zur BDB und dort waren Störsender auch schon mitten drinne in ihrem Set. Aber entweder hatten die 4 DSC-Fans auf der Bühne nicht ihren besten Tag oder sie waren einfach nur schlecht abgemischt. Irgendwas passte nicht so recht… Ich schiebe das mal auf das Abmischen, plus ein paar kleine Verspieler. Dem tanzenden Volk vor der Bühne war das eh egal Es hieß Party machen und pogen bis zum umfallen. Und es fielen viele um, da es auch bei Störsender einfach zu viel Platz vor der Bühne gab *fg* Dafür füllte sich der Halbkreis hinter der Tanzfläche etwas nach dem Ende vom Dr. Ring Ding Gig und wenn dieser Waschküchensound nicht gewesen wäre, wer weiß ob Störsender nicht die Könige der BDB-Nacht geworden wäre…. Das wurde aber später eine Truppe aus Österreich !!!! Wer ? verrate ich später
Im Anschluss sollte eigentlich Vivos o Muerto spielen, aber die mussten leider absagen L Kurzfristig eingesprungen sind dann Kopfkino, die ja auch schon einen Namen in Bielefeld haben. Ich hab sie auf jeden Fall schon ein paar mal gesehen, u.a. in der Hillentruper „Papiermühle“ und beim U&D 2007. Daher habe ich mir nur ihre ersten Songs angehört, die wie gewohnt recht gut rüberkamen. Aber dann zog es mich zum Hauptact auf der WB, zu Mark Foggo´s Skasters.
Zu den zweiten oder dritten Tönen von Mark Foggo´s Skasters kam ich an der WB an und konnte mich nur noch mit Mühe durchdrängeln. Endlich war es mal so richtig voll auf dem Gelände. Und das nicht ohne Grund… Okay, ich gebe ja zu, ich kannte Mark Foggo´s Skasters bis dahin überhaupt nicht, nicht mal vom Namen obwohl es die Band schon seit über 20Jahren gibt. Ich höre nun mal nur selten Ska, aber die folgenden 60 Minuten waren dermaßen geil !!! Ich bin noch jetzt beim schreiben, 1 Monat später, total berührt wenn ich an diese geile Stunde denke und mir die Fotos dazu ansehe. Obwohl Sänger Mark Foggo die 50er Jahresmarke schon überschritten hat, seinen Falten nach zu urteilen, Kondition- und Showmäßig macht er 99% aller anderen Bands noch locker einen vor !!! Was für ein Energiebündel der kleine, etwas bauchlastige Engländer !!! Seine Skasongs steckten aber auch alle an, selbst ich war am Bodyzucken und das war noch gar nichts gegenüber den 2-3000 Leuten die ansonsten noch vor der Bühne standen, besser gesagt abtanzten…. ALLE !!!
Und nicht nur 2-3 Dutzend Leute... Alleine für diesen Gig hatte sich die Anreise gelohnt !!! Hammer, sag ich nur.... Schaut Euch die Bilder auf der Früchte-Homepage (www.verbotenefruechte.de.tl) an und ihr werdet mich verstehen !!
Nach diesem exzellenten Gig wurde es auch schlagartig leerer auf dem Gelände. Die Leute verzogen sich zu den Bierbuden und den Händlerständen, zur Psytrance oder Reggae/Dancehall Area, auf den Campingplatz oder zum Auto. Einige wenige, wie Albert und Bucko, die ich nach dem Gig von Mark Foggo´s Skasters gefunden hatte, sowie ich folgten jedoch den letzten Klängen von Mururoa Attäck die vor einer mittlerweile stattlichen Anzahl von Zuschauern ihren Gig absolvierten. Leider bekamen wir nur noch die letzten 3-4 Songs mit, aber die hatten es in sich. Ich glaube ´ne Zugabe mussten Mururoa Attäck auch noch spielen, obwohl es der Zeitplan eigentlich nicht mehr zuließ, aber der war sowieso schon irgendwie völligst durcheinander. Die Jungs von Mururoa Attäck gaben noch einmal tüchtig Gas und auch an diesen Kurzgig kann ich mich noch recht gut erinnern, Schlussfolgerung => der Gig war gut J
Weniger gut gefiel mir der vorletzte Gig auf der WB von Commandantes. Deren Arbeiter- und Klassenkampflieder gingen an mir irgendwie vorbei, obwohl ich ja eigentlich nichts gegen diese Songs habe, im Gegenteil. Auch an der vorgerückten Stunde, es war bereits nach Mitternacht, kann es eigentlich nicht gelegen haben… Commandantes kamen bei mir einfach nicht an, dabei habe ich ihnen ´ne halbe Stunde zugesehen. Tags zuvor haben sie wohl noch in Wien gespielt, vielleicht blieb der Sound, die Stimmung, die Show auf die A7 im Stau stecken, vielleicht lag es auch einfach nur an mir.
Wahrscheinlich haben “es“ die Österreicher von Rentokill auf der Autobahn gefunden und in ihrer Show eingebunden, den Rentokill war anschließend der Höhepunkt auf der BDB ! Zackiger Punkrock vom allerfeinsten mit wahren Ohrwurmmelodien ! Und dazu hören sich mit ihrem österreichischen Slang auch noch recht witzig an, wobei die Songs doch eher politische Themen haben. Hier wurde noch mal ordentlich das Tanzbein geschwungen, auch wenn man kaum noch mehr als die Bühne und die „Tanzfläche“ davor sehen konnte. Egal, es war einfach nur geil und der Gig von Rentokill war viel zu schnell vorbei L Und das muss auch Petrus mitbekommen haben, denn just in diesem Moment kamen die ersten Tropfen vom Himmel…..
Und das war dann auch mein Zeichen zu verschwinden.
Bis 2009, wenn es wieder heißt das U&D beginnt J
Karsten Conform