von der CRAZY UNITED CREW:
VERBOTENE FRÜCHTE # 16
(Karsten_conform@t-online.de)
Direkt als erstes steht vorne auf dem kleinen A6er Fanzine „Kostet Nix“. Manch einer sagt was nix kostet ist auch nix. Ganz im Gegenteil kann man das bei diesem Fanzine ,das bereits seit mehr als neun Jahren in relativ regelmäßigen oder eben auch unregelmäßigen Abständen unters Volk geschmissen wird, nicht behaupten. Das kleine Heftchen ist mit seinen 107 Seiten randvoll gefüllt mit allerhand lesenswertem rund um den doch relativ großen Bereich Punkrock. Alles in bester DIY Manier zusammengetragen, gibt es das Fanzine bei den Machern bisher immer zum Preis von Porto und Verpackung. Zu lesen gibt es diesmal ein wirklich langes Interview mit den Amis von Lag Waggon. Eins mit den Fun-Punkern von Lustfinger, die wieder irgendwo aus der Versenkung aufgetaucht sind und die noch relativ neuen Nitro 17, die dem Dunstkreis von Mad Sin entstammen. Aufgelockert wird das ganze mit netten, zum Teil zwar recht persönlichen, aber dennoch sehr unterhaltsamen Konzertberichten und einer angenehmen Menge an Plattenbesprechungen. Sehr amüsant war eine kleine Story über Jello Biafra der laut diesem Bericht mal als Bürgermeister von San Francisco kandidierte, was sich als sehr interessant heraus gestellt hat. Ich musste doch sehr schmunzeln und denke das es dem ein oder anderen Amerikaner doch sauer aufgestoßen ist. Aber das ist halt Punkrock und der muss eben auch hin und wieder mal provozieren. Vom Inhalt her schaut man doch relativ oft über den eigenen Szenerand hinaus und so kann es auch schon mal vorkommen das die ein oder andere szeneuntypische Band mit von der Partie ist. Dieses mal war man auf einem Konzert der seit Jahren erfolgreichen Gothikband Das Ich und hat auch ein zwei Psychobilly-Konzerte mitgenommen. Slapshot wurden konzerttechnisch besucht und sogar den Ruhrpottlern von Emscherkurve 77 hat man die Ehre erwiesen. Ansonsten gibt es einen Bericht über das Punk im Pott Festival, das in diesem Jahr im Exil stattfand und einige persönliche Storys und Geschichten die ebenfalls ganz nett zu lesen sind. Durch die Rubrik Platten für die Ewigkeit bin ich sogar neugierig geworden auf Social Distortion, die ich seit Jahrzehnten erfolgreich ignoriere. Ich habe mir jetzt ganz fest vorgenommen mich mal wirklich kritisch und intensiv mit Ihnen zu beschäftigen in Form von zulegen des besprochenen Albums. Alles in Allem gibt es bei der Menge an Inhalt nichts zu meckern und somit kann man das kleine Fanzine wirklich jedem Punkrockinteressenten getrost ans Herz legen. Hier dürfte für jeden die ein oder andere interessante Seite dabei sein. 2+ Daniel
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