cd reviews seite 4
 

BROADWAY CALLS –

good views, bad news

(Sideonedummy Records)

Sweet. Vor ein paar Jahren hätte die Bands auf der Welle mit BLINK 182 und SUM 41 sicherlich ein bisschen abräumen können, ich bin mir nicht sicher, wie es jetzt um den großen Erfolg bestellt ist… Ohne mit dem einleitenden Satz das Album irgendwie verrei­ßen zu wollen, denn BROADWAY CALLS liefern hier astreinen melodischen Punk mit einem ordentlichen Pop-Einfluss ab, der gut ins Ohr geht und einen schnell mitsummen / -singen lässt. Wer eine Band wie LIFETIME mochte (oder von denen noch nie gehört, aber alle GREEN DAY-Alben zu Hause hat) sollte hier dringend zugreifen, das ist die beste Musik, die ich mir beim Autofahren vor­stellen kann, die dazu gut ist, den Abwasch der Party vom Vorabend besser von der Hand gehen zu lassen, die einen halbwegs fröh­lich auch das Bad und den Rest der Wohnung auf Vordermann bringen lassen und die generell dazu taugt, einem gute Laune zwischen die Ohren zu produzie­ren. Gefällt mir, ganz großes Kino, mag ich, weiter so.

Bexx

 

LINKWORK  -  LOCKED CD

(This World? On Fire!! / Roughtrade)

Das zweite Album der Band aus Velbert im Ruhrgebiet. Der vergessenen Stadt mitten im Nirgendwo. So hatte mein ehemaliger Mitbewohner seine Heimatstadt beschrieben. Wir beide waren es auch, die LINK­WORK mal nach Berlin holten, für ein paar Konzerte. Das ist lange her. Zu der Zeit hatte die Band noch kein Album draußen. Dann kam das Debut “Down the Drain“, welches mir durchaus zusagte. Melodischer, treibender, anspruc­hsvoller und doch eigener Stil der sich meist im Punk wieder gefun­den hat und der nach vorne geht. Die Scheibe läuft immer noch ab und an in meinem Player.

Jetzt war ich natürlich gespannt, wie “Locked“ sein würde. Das Cover ist nicht ganz mein Fall und schreckte mich etwas ab. Der Inhalt ist jedoch das Wichtigste und so durfte die CD ein paar Runden drehen.

Was da aus den Boxen kommt ist nun doch ziemlich anders als “Down the Drain“. Ich war verwundert. LINKWORK spielen jetzt mehr eine Mischung aus Rock, Emo, Hardrock, Punk, Alternative und Metal. Technisch sind die Songs sehr anspruchs­voll, mit vielen Tempo - und Rhythmuswechseln. Handwerklich sind die vier Velberter wirklich gut. Woran liegt es nun, dass der Funke nicht so richtig übersprin­gen will? Das liegt zum einen am Tempo, welches deutlicher lang­samer geworden ist als auf der “Down the Drain“, dann am Gesang von Andre, der kräftiger und variantenreicher sein könnte, und vielleicht liegt es auch daran, dass die Band einfach zu viel in die Songs packen will. Hier wäre weniger mehr gewesen.

Freunde von kräftiger Rockmusik werden diese Scheibe sicherlich mögen. Alle anderen sollten vorsichtiger sein. Vielleicht erstmal bei MySpace reinhören und dann entscheiden ob “Locked“ was für sie ist.

Gegen alle musikalischen Strö­mungen schwimmt es sich schwer. LINKWORK drehen mit dieser Scheibe eher die Gegen­stromanlage noch mehr auf, als das sie froh sind, ein paar Meter vorwärts zu kommen. Das ist lobenswert, aber jeder Musiker will auch, dass ein paar Leute die Musik mögen und auf die Konzerte kommen.

Für “Locked“ werden Spezialisten gebraucht!

Frank

 

MAD MONKS – FLYING CIRCUS CD

(ANR MUSIC&MORE /

BROKEN SILENCE  )

Da flatterte vor kurzem mal wieder ein Umschlag des sympathischen Labels ANR aus Berlin in meinen Briefkasten. Voller Spannung öffnete ich ihn. Und was sah ich? Einen weiteren Umschlag aus dunklem Papier, mit einem Siegel darauf. Was könnte das nur sein? Ich brach das Siegel und schaute nach. Es war das neue Album der MAD MONKS aus Bremen. Im dicken Pappdigipack  und dickem Booklet mit Comic kommt es daher. Für Promozwecke wurde auch extra ein kleines Bandinfo gedruckt, was ungefähr im Format der alten Pixi-Kinderbücher sofort zu gefallen wusste. Dann kommt noch ein Original-Foto dazu, und nach dem kleinen Zettel in der CD zu urteilen, hat die Band sogar das alles selber gemacht, persön­lich verpackt, und kontrolliert, damit auch alles dabei ist. Die MAD MONKS wissen also von der Verpackung schon mal zu beein­drucken. Dazu ist auch noch alles von der Band selber gezahlt, weil selber produziert worden, was insgesamt einen fünfstelligen Betrag ausgemacht hat. Hier trifft Herzblut auf Leidenschaft und Selbstlosigkeit. Echt irre, diese Band aus dem hohen Norden.

Was ist aber nun auf der CD? Wie ist nun der Inhalt?

Diese Frage ist nicht ganz einfach zu beantworten, denn die MAD MONKS setzen sich stilistisch kaum Grenzen, und so ist dieses Album extrem abwechslungsreich und auch nach mehrmaligem Hören nicht langweilig. Die Band hat sich dem Skapunk verschrie­ben, wobei ich das eher Offbeat-Punk nennen würde. Sehr oft und sehr dominant ist der Offbeat zu hören.

Einige Songs erinnern an die Moskauer Skapunker von DIS­TEMPER. Dann gibt es aber auch wieder Songs die fast expe­rimen­tiell klingen. Der Song “Alltag und Stress und so…“ ist nicht nur der einzige Song in Deutsch auf dem Album, sondern auch eine schicke Ragga / Dancehallnummer die mit dem Sänger von SKANNIBAL SCHMITT aus Frankreich intoniert wurde. Es gibt wirklich für fast jeden Geschmack einen Song, wobei die Band, obwohl sie so stiloffen agiert, über das komplette Album musikalisch einen roten Faden spannen kann, und damit ihren eigenen Stil offenbart.

MAD MONKS ist anders als viele Skapunk-Bands. Vielleicht musi­kalisch ein bisschen offener, vielleicht auch nur ein bisschen verrückter. Auf jeden Fall ist dieses Album außergewöhnlich, und wird sicher noch einige Zeit in meinem CD-Player verbringen.

Frank

 

NATHEN MAXWELL

(and the original Bunnygang) –

white rabbit

(Sideonedummy Records)

Nathen Maxwell ist eigentlich Bassist bei den FLOGGING MOLLYs, hat aber nebenher wohl immer eigene Songs geschrieben, und die besten davon kann man jetzt hier auf der CD hören. Der Waschzettel schreibt von einer ‚abwechslungsreichen Platte, die sich im Stil nicht festlegen will‘, und genau da liegt das Problem: ein roter Faden ist im Album leider nicht zu finden, es geht munter hin und her zwischen Reggae (gruselig), Balladen (besser) und dem eher klassisch-rockigen Singer-Songwriter-Ding (durchaus überzeugend). Insgesamt für meine Ohren ein bisschen zu chaotisch von der Mischung her, die Eingängigkeit der Songs leidet ein wenig unter den Sprüngen. Bexx



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