Mr. Anderson
 
Mr. Anderson CD-Release-Party
+ Sophie At Mire & The Art Of Losing
24.01.2009
Bielefeld – Falkendom
 
Ich sitze wieder in Würzburg, habe 750km hinter mir und überlege, ob ich nicht vielleicht doch langsam zu alt werde für so einen Spaß. Direkt vor dem Klausurenblock für eine Show und viel zu wenig Schlaf quer durch die Republik kurven. Ob es sich gelohnt hat? Ja.
Samstag Morgen geht es los, in Würzburg ist es stellenweise noch etwas glatt, die freundlich grinsende Sonne tut aber ihr Bestes und so bin ich pünktlich zum Mittagessen wieder in der alten Heimat. In Bielefeld ist auch alles so wie immer, einzig scheint es im Moment ein paar mehr Baustellen als normal zu geben. Am Falkendom angekommen bin ich beinahe der erste, die Band trifft fünf Minuten nach mir ein, hat aber wohl schon eine Tour aus dem Proberaum hinter sich. Während die Band anfängt sich auf der Bühne auszubreiten bastel ich den Merchstand zusammen und nutze die Gelegenheit mir die neue CD schon mal anzusehen.
Hansi gibt schon beim Soundcheck sein Bestes um aus dem Falkendom den bestmöglichen Sound rauszuholen (und, um es schon mal zu sagen: einen besseren Job hätte er den Abend über nicht leisten können, der Sound war der Beste, den ich in dem Laden bis jetzt gehört habe), allerdings brauchen Schlagzeuger ja gerne mal etwas länger bis alles abgestimmt ist, und so dösen alle anderen Musiker (und der Schreiber) vor sich hin.
Trotzdem geht der Nachmittag recht schnell rum, alle Beteiligten haben gute Laune, Kraatz‘ Papa hat leckere Suppe gemacht und so wird munter schwaddernd auf den Einlass gewartet.
Schon kurz nach Beginn des Einlass sind die Geschenke für die ersten 50 Besucher (extra für den Abend angefertigte ‚Mr. Anderson‘-Schokolade) weg, der Laden füllt sich ziemlich schnell und schon vor bevor THE ART OF LOSING angefangen haben zeichnet sich ab, dass der Laden rappelvoll werden wird.
THE ART OF LOSING eröffnen den Abend und ich sehe sie zum ersten Mal mit dem neuen Sänger auf der Bühne. Die Band macht ihre Sache gut, die Tatsache, dass auch die Vorbands aus der Bielefelder Ecke stammen macht es gerade für diese auch einfacher, das Publikum freut sich augenscheinlich über ein gutes Line-Up und wärmt sich schon mal auf. Gerade der neue Sänger macht einen munteren Eindruck, tobt, schreit und krakeelt sich über die Bühne und durch die Songs und der einzige Wehrmutstropfen ist in meinen Augen, dass Tobs den wunderschönen Bass verkauft hat um sich dieses neue Etwas um den Bauch schnallen zu können, Frevler!!!
SOPHIE AT MIRE kriege ich nur am Rande mit, weil mittlerweile unzählige Freunde und Bekannte im Laden sind und alle munter vor sich hinplappern, auf die Dauer kam mir die Musik allerdings ein bisschen eintönig vor. Egal, der Meute scheint es zu gefallen…
Dann, nach einer recht kurzen Umbaupause und kurzer Ansage: MR. ANDERSON, seit diesem Abend zu Recht als ‚Institution‘ in Sachen Energie, Spaß und Spielfreude zu bezeichnen (so schnell macht denen das keine der Bands aus OWL nach). Die Band beginnt unter Konfettiregen recht dreist mit einem Cover von THIN LIZZY’s ‚The boys are back in town‘ um direkt im Anschluss mit eigenen Stücken die Anwesenden zur Bewegung zu animieren. Die ersten Stagediver brauchen nicht lange um die Bühne zu entern, der Großteil des Saals pogt (oder kann der pogenden Menge zumindest nicht ausweichen, es ist rappelvoll) und die Band sieht sehr deutlich ziemlich beeindruckt aus was sich in den ersten Ansagen auch widerspiegelt (auch wenn Hendrik die pathetische Ansprache des Präsi mit einem stumpfen ‚mehr Bass auf Saschas Monitor‘ ruiniert).
Die Band spielt das komplette neue Album, aufgelockert durch ein paar Band-‚Klassiker‘ und diverse Coverversionen (‚Jump around / Jump‘, ‚Rock and roll all nite‘, Lowrider‘), die Befürchtungen, das neue Album könnte teilweise zu langsam sein erweisen sich als unbegründet, eher das Gegenteil ist der Fall, die Hälfte der Leute hat mit zunehmender Spieldauer doch mit ihrer Kondition zu kämpfen.
Nach etwa 45min ist die Band fertig (im doppelten Sinne des Wortes), die einsetzende Stille wird aber sofort durch laute ‚USA‘- und ‚Ich bin so klug – K – L – U – K‘-Schlachtrufe unterbrochen, die Band kommt für geschätzte 30min Zugaben zurück auf die Bühne und gibt noch mal alles.
Zum Ende des Sets hin gibt es dann noch eine Neuerung: Sascha, der jetzt seit über 10 Jahren darauf gewartet hat endlich mal während einer Show Stagediven zu können (als Schlagzeuger hat er sich da aber auch schlicht mal das falsche Instrument ausgesucht) darf springen während Hendrik (der in der Vergangenheit bei einzelnen Shows ja auch schon mal den Bass übernommen hatte) das Schlagzeug entert. Sascha springt, Hendrik ballert, die Meute feiert, ‚Recently‘ (incl. Hampelmanngehüpfe) schließt das Set ab, die Mehrheit der Leute kann nicht mehr, die Band ist restlos am Ende, aber sehr zufrieden, ich bin hundemüde und keine 24 Stunden später schon wieder zurück in Würzburg um mich weiter auf meine Klausuren vorzubereiten.
Kauft die neue CD von Mr. Anderson, guckt euch an anderer Stelle die Review an und vor allem: Wenn ihr die Chance habt, die Jungs live zu sehen, ergreift sie. Ihr müsst ja nicht auch 750km fahren.
bexx
 
 
   
 
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