Live on Stage 2010 - 2012
 
Live on Stage 2010 - 2012

Hallo Freunde der Musik, es folgt nun mein Konzertbericht über mehr als 2 Jahre !
Ich hoffe, dass dieser Bericht vollständig wird, > 2 Jahre ist `ne lange Zeit, exakt sind es 26 Monate bzw. fast 800 Tage und in der Zeit könnte der eine oder andere Gig im kollektiven Nirvana meines Hippocampus bereits verschwunden sein.
Des Weiteren weiß ich natürlich auch, dass Konzertberichte im Allgemeinen nur wenige Leser wirklich interessieren. Ich schätze mal jeder zweite liest sich die erste Seite noch durch und nur ¼ der Früchte Leser interessiert sich auch für den restlichen Bericht.
So oder so, ich werde mich kurz fassen und verweise gleich als erstes auf Youtube
dort findet Ihr von den meisten hier erwähnten Konzerten entsprechende Video¬mitschnitte, einfach „http://www.youtube.com/user/KarstenConform?feature=watch“ eingeben und Euch über¬raschen lassen .
Wer sich lieber Bilder ansehen möchte, dem empfehle ich:
https://picasaweb.google.com/109994034920158032774 dort bringe ich gerade hunderte, nein tausende Fotos von den Konzerten der letzten 2 Jahre hinein.
Nun geht´s aber los mit dem Umsonst & Draußen Festival 2010 in Porta – Veltheim. Am Freitag den 30.07.2010 spielte dort Therapy? das weiß ich noch als wäre es vorvorgestern gewesen. Die kann man sich ansehen, muss man aber nicht… Diese Wahl hatte ich bei Dritte Wahl am Samstag dann nicht mehr, die muss (!) man sich ansehen. Also hin und ich kann mich auch noch bestens daran erinnern (als wäre es vorgestern gewesen), dass der Gig auf der kleineren Bahn¬dammbühne ziemlich geil war. Partystimmung pur.
Da konnte Jingo de Lunch, der Hauptact am Samstagabend auf der großen Weserbühne, nicht mithalten. Es waren zwar mehr Leute vor der Bühne, aber ich hatte das Gefühl, die meisten von ihnen kannten Yvonne Ducksworth und Ihre Truppe nicht. Eine richtige Stimmung kam erst ganz langsam auf, nachdem sich das Publikum an den frickligen melodischen Hardcore und Yvonnes ausdrucks¬starker Stimme gewöhnt hatte.
Das sah 1 Jahr später auf dem Umsonst & Draußen Festival 2011 in Stemwede, wo die beiden Bands ebenfalls spielten, etwas anders aus. Dritte Wahl war wieder auf der kleinen Bühne und Jingo de Lunch auf der großen. Unter´m Strich war die Stimmung in Stemwede noch besser! Dritte Wahl wurde so was von abgefeiert… Wenn da nur nicht dieser Keyboarder gewesen wäre, ich dachte echt die Rostocker hätten Rainer Langshans, den Althippie mitgenommen, der Typ an der Orgel sah dem soooo ähnlich. Also das mit dem Althippie-Keyboard hätten sich die Jungs von Dritte Wahl sparen können, aber ansonsten war es 1A (wenn man mal von den vielen Dosen und Flaschen absieht, die wild vor der Bühne rumlagen).  Auch Jingo de Lunch wurden in Stemwede mehr abgefeiert als in Porta, aller¬dings war es auch bei dem Gig nicht wirklich voll vor der Hauptbühne und das zur besten Auftrittszeit. Wenn ich da an den Slime Gig 2010 beim U&D in Stemwede denke, der 2 Wochen nach dem U&D in Porta war…
Ich kann mich nicht dran erinnern, innerhalb von 5 Sekunden von 20 Meter vor der Bühne auf die doppelte Distanz zurückgedrängt worden zu sein… Ja, das war Slime 2010 in Stemwede. Wow… Als Hauptakt auf der großen Bühne war es bei der Punkband Nr. 1 rappel voll und das um 23Uhrnochwas bis weit nach Mitter¬nacht. Selbst die größten Säufer hielten sich am 14.08.2010 mit dem Saufen zurück um Slime live zu sehen! Und was war das geil die alten geilen Punkrock¬hits nicht nur zu hören, sondern auch die Band visuell zu bewundern.
UND ICH WAR DABEI !
Show ? Fehlanzeige…. Zumindest nicht auf der Bühne, wenn es eine Show gab dann im Publikum, 2000 wilde Punks im Massenpogo ! WIE GEIL !!!
Wow, ich komme auch heute, 1 ½ Jahre später aus dem Schwärmen nicht heraus.
Das war der geilste Gig des Jahres 2010, zusammen mit dem 100 Jahre St. Pauli Festival, von dem ich in der letzten Ausgabe des Früchtchens berichtet habe.
Vor Slime spielte noch Skafield, deren Namen Programm war und flotte Ska¬mucke auf die Bühne brachten sowie Livingston von der Insel. Die hörten sich im Programmheft ganz interessant an, live war es dann aber fürchterlich.
Spring ich noch mal 2 Wochen zurück, zum U&D in Porta. Neben Dritte Wahl und Jingo de Lunch gab es ja noch weitere Gruppen am Samstag zu sehen. Da ich aber nicht mehr weiß wer dort auch noch aufgetreten ist, werden diese Kapellen vermutlich nur unter der Kategorie „ganz nett“ wiederzufinden sein, üblicherweise merkt man sich ja nur die Knallerbands sowie die ganz ganz miesen Combos…
Und nun springe ich genau zwischen den beiden U&D Festivals, zum Mera Luna 2010 in Hildesheim. Auch wenn viele nun denken werden, ahhh diese schwarzen Gothic-Leute sind doch nur hochnäsig und Etepetete. So muss ich Euch sagen, ja ihr habt Recht !!! Zumindest die meisten der schwarzen Jünger sind so, aber dadurch lasse ich mir doch die gute Musik nicht entgehen. Und eins muss ich auch sagen, Saufen können auch die ! Zwar nicht über den ganzen Tag, aber abends versuchen sie es immerhin nachzuholen. Und so musste  ich am 7.+8. August 2010 über einige Alk-Leichen klettern, die schwarz gekleidete Zunft kann halt nix ab…  Kein Vergleich zu guten Punkfestivals, aber erwähnen wollte ich es trotzdem mal    
Also Samstagnachmittag ging´s ab zum Hildesheim Flughafen auf dem das Mera Luna zum zwölften Male stattfand. Die Bands waren ja schon seit 11 Uhr am Gange, aber die erste Band die mich interessierte war gegen 16 Uhr Samsas Traum, die ich allerdings bis dahin nur aus dem Internetradio kannte. Dort gefielen sie mir, live allerdings nicht…. Ich weiß allerdings nicht mehr warum…
Dementsprechend früh konnte ich somit einige Taler an den Verkaufsständen umtauschen gegen kleine und große Accessoires sowie den reizenden Damen auf der Modenschau zusehen .  
Danach ging es in den Hangar, wo die alte NDT-Band Das Ich auftreten sollte. Zunächst war ich doch etwas erschrocken, mein Gott (ups!) was sah Sänger Ackermann krank aus… Aber so richtig krank… Und dünn, so richtig dünn… Dazu kam noch, dass er sich kurz vor dem Gig noch ´ne Rippe gebrochen hat. Er quälte sich wirklich über die knappe Stunde Spielzeit und pfiff dabei durch die Lungen (auf die die gebrochene Rippe wohl drückte) wie ´ne Dampflok an ´nem steilen Berg… Aber meine Hochachtung, er hat es durchgezogen mit zugekniffenen Augen und danach lag er bestimmt ´ne Stunde unter dem Sauerstoffzelt. Der Gig konnte mich zwar nicht ganz überzeugen, aber in Anbetracht der Situation muss ich schon meinen Hut ziehen. Und der jüngste ist Ackermann ja auch nicht mehr… Die Das Ich Everblack-Hits "Gottes Tod" und "Kain und Abel" haben mittlerweile auch fast 20 Jahre auf dem Buckel. Also Daumen schwankend zwischen mittel und oben.
Anschließend ging es gleich wieder vor die Hauptbühne zu Laibach, die mich allerdings nicht überzeugen konnten. Daumen nach unten. Dabei kenne ich doch so einige geile  Post-Punk-Industrial Songs von der slowenische Band. Aber irgendwie kam Laibach an dem späten Nachmittag bei mir nicht so richtig an.  Einen ähnlichen Sound macht auch Nitzer Ebb aus England, allerdings ersetzen sie den Post-Punksound durch elektrische Beats. Nicht ohne Grund sind Nitzer Ebb einer der bekanntesten EBM Bands und das auch schon seit fast 20 Jahren. Und ich kann es einfach nur bestätigten, sie sind schweinegeil und jede Minute ihres Gigs ging durch meinen Körper, beat beat beat… Mehr Mehr Mehr !!! Da ging mein Daumen aber so was von nach oben  
Als vorletzte Band kam nun Unheilig auf die Bühne, 2006 + 2008 war der Graf mit seiner Combo noch im Nachmittagsprogramm und nun standen sie vor 25.000 Leuten im Rampenlicht. Und wenn ihr mich fragt, sie haben´s verdient ! Zumindest die alten Alben finde ich super… Naja, das letzte Album, welches Anfang 2010 veröffentlicht wurde und mit dem Song „Geboren um zu Leben“ auch heute noch, 1 ½ Jahre später, sehr oft im Radio gespielt wird, ist mir dann doch zu mainstreamig. Das hat auch viele schwarze Leute vergrault und dem Graf wurde das böse Wort „Kommerz“ sowie ein „Verkauf an der schwarzen Szene“ an das Revers gesteckt. Nichtsdestotrotz, die alten Songs sind geil, die Show war geil, das drum herum war geil, der Gig war einfach klasse. Man musste sich nur daran gewöhnen, dass einige Kinder, sprich Blümchentragende 18jährige Jungfrauen (und das zurecht) in Scharen um einen herumstanden. Die Groupies von morgen…. Quatsch, die Groupies von heute natürlich… Unabhängig davon, einige Mädels waren das lange stehen aber nicht gewohnt oder es war ihnen zu eng, auf jeden Fall fanden sie sich auf dem Boden wieder….. ohnmächtig weggesackt sind sie. PP sag ich da nur…
Headliner waren an dem Samstag The Sisters Of Mercy und eigentlich bin ich auch nur wegen der alten Gothic-Rock Band zum Mera Luna gefahren. Die meisten der anderen Bands hatte ich in den letzten Jahren ja schon gesehen, teilweise sogar öfters, aber die Briten die 2010 Ihr 30jähriges Bestehen feierten, wollte ich nun nach 1992 zum zweiten mal sehen. Nach 1992/93 ist es ja auch still um Andrew Eldritch und seine Truppe geworden und so war ich im Vorfeld überrascht, dass die alte Düsterband überhaupt noch auftritt. Und ich muss gestehen….  so überragend war es dann doch nicht  Da habe ich mir doch viel mehr vorgestellt 
Die Mucke war ja noch okay, aber der Rest war scheiße. Nur Nebel, nur blenden¬des Licht und kein Andrew auf der Bühne zu sehen…  Für die meisten Zuschauer zumindest nicht, da ich aber sehr weit vorne stand, konnte ich Ihn ein paar mal im Nebel erkennen. Aber wie scheiße sah Andrew denn aus Wenn ich auf ´ner Bühne stehe, dann mache ich mich doch chic… Andrew zeigte sich aber nur mit der Schlabber-Hose und hellgrauem Kapu… Vielleicht war das ja der Grund, warum er nicht aus dem Nebel herauskam
Ich war auf jeden Fall enttäuscht   Und ´nen Typ neben mir war völligst aus dem Häuschen…. Er meinte, Sisters hätten 1 Jahr vorher in Leipzig (oder war es Dresden?) gespielt, da wären sie richtig schlecht gewesen und man hätte über¬haupt nichts gesehen, da hätte man auch Musik aus der Konserve auflegen können, das hätte keiner mitbekommen. Und hier war die Truppe zumindest zeitweise mal zu erkennen… Naja, für mich Daumen leicht nach unten gesenkt 
Der Sonntag war dann der Überraschungstag. Während ich die Bands vom Samstag größtenteils schon mal gesehen hatte, kannte ich vom Sonntagprogramm nur meinen persönlichen Headliner. Zunächst wollte ich mir aber im Nachmittags¬programm Zeraphine und Saltatio Mortis ansehen, aber ich kam nicht aus den Federn und so bekam ich nur noch von der letzt genannten Mittelalter-Rockband den halben Gig mit. Aber der hat mich überzeugt und gleichzeitig habe ich mich geärgert, dass ich nicht eher auf dem Festivalgelände war. Noch einmal werde ich Saltatio Mortis sicherlich nicht zur Hälfte verpassen, die hatten echt ´ne geile Mucke, ich stehe ja auf Mittelaltermusik, wenn sie ordentlich zackig gespielt wird. Und der Sänger wird auch so manches Herz des anwesenden Weibsvolk gebrochen haben
Danach ging es in den Hangar zu Agonoize. Von der deutschen Brachial-Elektro-Band kannte ich ja so einige Songs und die Berliner haben mich nicht enttäuscht. Musikalisch gingen die Beats voll ins Bein… Es wurde ausgelassen getanzt, gepogt, geschwitzt… Und visuell gab es auch was zu sehen, in bester Gwar – Manier wurden Schwänze zum abspritzen gebracht um sie danach abzuhacken und mit dem Blut rum zu sauen. Und das zu Gassenhauern wie: Blutverlust, Koprolalie (Fick mich) und Femme Fatale (Du Fotze). Lecker waren auch die spärlich beklei¬deten Damen, die sich auf der Bühne zeigten. 
Aber es gab tatsächlich noch eine Band, die Agonoize übertrumpfen konnte. Und ich war überhaupt sehr überrascht, dass ich so viele Songs von Feindflug bereits kannte, zu den Songs auch schon getanzt hatte im X oder RLS. In den ersten Minuten war ich mir aber etwas unsicher, wo die Band politisch tatsächlich steht. Die Kleidung war bei einigen der Musiker aus der Wehrmachtzeit und an der Leinwand im Hintergrund gab es Zitate sowie Bilder aus der Zeit des National¬sozialismus zu sehen, wobei das alles dann unter einen fetten Elektrobeat gelegt wurde. Gesungen wurde nicht, es gab nur Redensmitschnitte aus eben jener Zeit und obwohl es keine Mikros gab, konnte Feindflug das Publikum doch sehr gut animieren. Die Bühnenshow war echt gut und mitreißend. Schaut Euch mal mein Video von denen auf Youtube an, Ihr wisst ja noch wie Ihr daran kommt Nur gut dass es auf dem Gig einige Hinweise gab, dass das alles nur der Provokation diente. In der Zwischenzeit (sind schließlich 21 Monate seit dem vergangen!) habe ich mal recherchiert und so weist die Band u.a. mit durchgestrichenen Haken¬kreuzen auf Ihren CDs, darauf hin nix mit den ewig gestrigen zu tun zu haben. Und das ist gut so.
Danach wollte ich mir Skinny Puppy ansehen, ich weiß auch noch, dass ich den Anfang des Gigs gesehen habe, aber ich weiß nicht mehr warum ich relativ früh den Hangar verlassen habe. Vielleicht hatte ich Hunger ? Vielleicht wollte ich mich mit  jemandem treffen ? Vielleicht wollte ich noch etwas Klimbim kaufen ? Vielleicht war auch einfach nur die Mucke schlecht, wobei ich mir das aber kaum vorstellen kann, da ich doch so einige Skinny Puppy Songs kenne.
Aber die größte Wahrscheinlichkeit dürfte der anstehende In Extremo Gig gehabt haben, der ´ne halbe Stunde später auf der Hauptbühne starten sollte. Und da ich nicht mittendrinne stehen wollte, muss ich halt frühzeitig raus aus dem Hangar und rein in die wartende Menschenmasse vor der Mainstage. Und das war auch nötig, so frühzeitig ´nen guten Platz zu erobern, es war ab dem späten Nachmittag soooo voll überall. So kamen die Zuschauer nur in den Hangar rein, wenn jemand raus¬kam. Proppevoll war es aber auch vor der Haupttribüne, dort war aber nach hinten heraus noch so viel Platz und dazu leicht erhöhend, dass jeder etwas sehen konnte, auch in der letzten Reihe, sofern er ein Adlerauge hat. Mit In Extremo ist nun auch mein persönlicher Headliner bekannt und es hat sich auch in diesem Jahr wieder gelohnt. Die Show von In Extremo ist immer wieder eine Reise wert, das fängt bei dem Bühnenbild an und endet bei der wahnsinnigen Pyrotechnik der Mittelalter-Rockband. Dabei erinnert mich Sänger Michael Robert Rhein immer an Campino, er könnte echt der jüngere Bruder sein. Wobei, die zwei Jahre Differenz macht bei den beiden Urgesteinen auch nicht viel aus. Aber wieder zurück zu In Extremo, die nicht nur mich von der ersten bis zur letzten Minute Ihrer Show mal wieder fesselten. In Extremo ist einfach die beste Mittelalter-Rockband die es gibt. Punkt aus. 
Während nach In Extremo die eigentlichen Headliner des Sonntags Placebo auf die Hauptbühne kamen, verzog ich mich wieder in den super vollen (Flugzeug-) Hangar. Da begannen gerade Combichrist und nach kurzer Wartezeit vor dem Hangar (10 Leute raus => 8 durften dafür rein), ging es endlich rein zu den Norwegern. Und mein erster Combichrist Gig war der Hammer !!!! Ihre aggressive und technoide  Spielweise zog mir fast den Boden unter den Füßen weg. Mit zwei Schlagzeugern und einen Keyboarder kam so ein fetter geiler Aggrotech-Beat auf, wow… Und was für eine gute ausgelassene Stimmung im heißen Hangar war… Die Mehrzahl der 4000 Leute waren am tanzen oder am pogen, der Schweiß tropfte zum Ende des Gigs von der Decke… Brachial-Beat-Beat-Electro…. Hot Hot Hot, mir fehlen noch heute die Worte. Schade nur, dass ich so weit hinten stand, aber es gab keine Chance sich weiter nach vorne zu drängeln, da niemand seinen Platz freiwillig auf gab….. Schaut Euch das Live-Video von Combichrist einfach mal auf meiner Youtube-Seite an und seid ebenfalls begeistert, oder auch nicht…. Dort sind ja auch andere Bands zu finden, die auf dem Mera Luna aufgetreten sind, von Agonoize bis Unheilig. Aber auch ganz andere Musik¬veranstaltungen von Abwärts bis Youth of Today. Ach ja, von Placebo habe ich ja auch noch 4 Songs mitbekommen. Einen Song auf dem Weg vom Hangar zur Haupttribüne, 1 Song vor der Bühne und 2 weitere auf dem Weg zum Auto…..
Und tschüß Mera Luna, auf Wiedersehen Hildesheim…
Nach einen musiklosen Erholungswochenende folgte das nächste Open Air Festival, aber in einem kleineren Rahmen. Das Umsonst & Draußen Festival in Lage gibt es ja auch noch nicht so lange. Und statt Woodstock hieß es am 28.08.2010 nun Woodstick, der Größe des Tagesfestivals entsprechend 
Und ausgerechnet an dem Tag fielen die ersten Regentropfen des heißen Sommers 2010. Aber die paar Tropfen waren nicht der Grund, warum auf dem Gelände von einem Solarbetrieb im Lagenser Industriegebiet so wenig los war. Werbung im regionalen Umfeld wurde meinem Wissens nach ausreichend gemacht. Aber bis auf die Fans der jeweiligen Bands, die sich vielleicht auch noch die Bands vor und nach Ihrer Lieblingsband angesehen haben, war kaum Publikum vorhanden. Das Gelände selber, naja, es steckt halt noch in den Kinder¬schuhen und dank meines Navis war das Gelände auch schnell gefunden. Auch eine Parkplatznot oder lange Wege gab es auch nicht. Und einen richtigen Headliner leider auch nicht. Alles nur kleine Bands, die keinen aus dem Ruhr¬gebiet, noch nicht einmal aus Bielefeld in das kleiner Zuckerstädtchen zogen.
Ich kann mich ehrlich gesagt auch nur an drei Bands erinnern. Das waren die Punks von Black Gaffa, die ich ja schon einige Wochen vorher als Vorband der Bottrops gesehen habe, siehe letzte Früchte Ausgabe, dann noch die seltsamen Jungs von Banana Butts oder so ähnlich, die aber absolut nicht mein Fall waren und die Hardcoreband Vandalism, von denen ich schon so einiges gehört hatte. Aber irgendwas war an dem Abend mit Vandalism, hatten die einen neuen Sänger, einen neuen Gitarristen, der eigentliche Sänger war nicht da? Ich weiß es nicht mehr, auf jeden Fall sah es so aus, als hätten die Jungs keinen Spaß an dem Abend gehabt und untereinander waren sie sich auch nicht so eins was sie nun tun sollten. Musikalisch war es auch nur passabel, ich glaub sogar, dass ich frühzeitig abgehauen bin. Und so bleiben mir nur Black Gaffa als positive Erinnerungen an das Festival in meinen Schädel zurück.
Mein letztes Open Air 2010 war dann 2 Wochen später in Bielefeld, genauer gesagt auf dem Möllerhof in Hillegossen und passend dazu hieß das Open Air dann auch „Hillewood“. Eigentlich bin ich ja nur wegen Outsiders Joy hingefahren, ich liebe die Kölner einfach und da auch Aldi´s Combo Contra D als Vorband auftreten sollte, bin ich führzeitig hin um dann langzeitig auf den ersten Act zu warten. Wenn ich mich recht erinnere, ist der Gitarrist von Contra D nicht aufge¬taucht oder irgendwas war da auf jeden Fall, so dass das zahlreich erschienene Punkvolk lange warten musste und sich auf der Wiese mit selbstentzündeten Lagerfeuern bequem machte. Und nun bin ich mal ehrlich, aus dem ufta-ufta-Deutschpunk-Alter bin ich seit 15 Jahren raus und dementsprechend konnte mich Contra D nicht wirklich umhauen. Besser war da schon Rockwohl Degowski aus dem Ruhrpott, die ich an dem Abend zu ersten male live sah. Deren Mucke war schon deutlich besser, kein Wunder, denn hinter der Schießbude sitzt Fratz, der Chef von Hulk Räckorz und er hat immerhin WIZO und Molotow Soda das Laufen beige¬bracht ! Und die Älteren unter uns können sicherlich auch noch etwas mit Toxic Walls, Lost Lyrics und den Swoons anfangen. Heute hat Fratz neben Outsiders Joy noch die jungen wilden Bands wie Tony Gorilla und The Savants, die mir beide außerordentlich gut gefallen, am Start. Komm ich zurück zu Rockwohl Degowski, ihre Aufmachung, alle in so einen schwarz-roten Zwirn, war etwas gewöhnungsbedürftig, aber zum Abrocken war es nicht zu eng. Gute Show, schwache Stimmung, leider…. Das anwesende Volk wärmte sich nun lieber an den Lagerfeuern auf, statt tänzerisch in Schweiß zu kommen. Besser wurde das mit Outsiders Joy die wieder eine super geile Show abzogen und es kam auch vor der Bühne Partystimmung auf. Kein Wunder, schließlich sind Ihre Songs einfach göttlich und die neuste Platte ist auch hier nachzulesen unter der Rubrik:
„Reviews“ ! Blättert mal rein
Fazit, es wurde ein kalter Abend in Bielefeld der alles zu bieten hatte, von leeren Bierflaschen bis brennende Bullen (schau mal in meine Konzert-Foto-Galerie  ).
Keine 2 Wochen später war DAS Highlight 2010 angesagt ! In der kleinen „60er Jahre Halle“ der Faust von Hannover traten zwei Legenden auf. Die eine Legende sah ich vor fast 20 Jahren zum ersten mal und die zweite Legende sah ich noch nie und somit war ich natürlich heiß auf diese Premiere !
Die Rede ist bei der ersten Legende von einer der ersten deutschen Hardcore-Punkbands überhaupt, gegründet 1983 in K-Town, den einzigartigen Spermbirds. Die hatten sich ja schon zwei oder sogar dreimal aufgelöst und wieder vereinigt, kurz vor dem Gig brachte Lee Hollis und seine Truppe dann auch noch das Album „A Columbus Feeling“ raus. Hammeralbum übrigens, nach¬zulesen in den Reviews und ich war mehr als gespannt wie die Jungs in Hannover ankommen werden. In meinen 20 Konzertjahren mit den Spermbirds, unterbrochen von den Steakknife und 2Bad Projekten, habe ich Lee Hollis mit seinen damaligen Bands ja nur in Bielefeld und Herford gesehen, außerdem ist Ihr letztes Album bereits 6 Jahre alt und ich weiß auch nicht, wann ich die Pfälzer das letzte mal Live gesehen habe, ich war also fiebrig auf das Konzert. Und nun muss ich einfach mal ehrlich sein, ich habe doch mehr Power erwartet ! Allerdings nicht von den Spermbirds, die gaben schon recht gut Gas, neee mehr Power vom Publikum ! Das war nämlich sehr träge  Okay, der Alters¬durchschnitt lag nicht mehr wie früher bei 20-25 Jahren, sondern mindestens 10 Jahre mehr (noch reduziert durch Bexx, meinen Chauffeur  ) ! Und so gab es nur kleine Pogoeinsätze, als die alten Gassenhauer, wie  „Americans are cool”, „Nothing is easy“, „Something to prove” oder „My god rides a skateboard” gespielt wurden. Schade, aber andererseits darf ich mich ja auch nicht beklagen, hab ja auch nicht die Sau rausgelassen, so wie früher… Ja ja, die alten Säcke….
Komme ich zur zweiten Legende, die ebenfalls schon alte Säcke sind, aber auf der Bühne die ebengesagte Sau rauslassen, wie 20jährige Lausbuben ! Die New Yorker Hardcore Band wurde 2 Jahre nach den Spermbirds gegründet und auch sie haben schon zwei längere Auszeiten genommen. Letzter Hinweis, Ihr Song „No more“ ist die Hymne der „Straight Edge“ Bewegung. Die Rede ist natürlich von Youth of Today. Schon Wochen vor dem Gig habe ich mir in die Hose gemacht, wenn ich an das Konzert dachte. War ich aufgeregt…. Und dann ging es endlich los, alles was Arme und Beine hatte sprang vor und auf der Bühne herum. Auch wenn Sänger Ray Cappo nicht mehr der jüngste ist, er zappelte an dem Abend auf den Brettern die die Welt bedeuten, wie es sonst nur durchtrainierte Traceurs machen, mit Handstand und allem was dazugehört. Stagediving war angesagt, dumm nur für die zwei Springer die so voll und/oder orientierungslos waren, dass sie neben den Zuschauern wieder aufkamen, mit dem Gesicht wurde also schön auf dem Hallenboden abgebremst. PP ! Da sie aber nach vielen ahhh und ohhhs aus dem Publikum sowie von Ray, wieder aufstanden, ist ihnen wohl nichts Großes passiert. Ich hab keine Ahnung, wie lange die Amis auf der Bühne standen, viel zu kurz war´s natürlich. Aber die Songs sind halt nur kurz und so viele haben sie auch nicht im Gepäck gehabt. Ich werde mich auf jeden Fall noch lange an dieses geile Doppelpack-Konzi erinnern !!! Sowie an die Rückfahrt wo wir noch geblitzt wurden (oder der Typ neben uns auf der zweispurigen Schnellstraße), Bexx ist da eigentlich noch was gekommen ?
Damit Ihr auch mal sehen könnt, wie es bei YOT abgeht, verweise ich mal eben kurz auf meine Videos bei Youtube, also im Netz einfach „http://www.youtube.com/ user/KarstenConform?feature=watch“ eingeben
Tags darauf ging´s in das Bielefelder „Forum“ um eine weitere Legende zu sehen, allerdings aus einer anderen musikalischen Richtung und noch älter als die YOT und Spermbirds. Nik Fiend und Mrs. Fiend gründeten nämlich schon 1982 ihre Band Alien Sex Fiend und brachten in 1-2 Jahresrhythmus ihre Platten bis Mitte der 90er raus. Das erste mal live gesehen habe ich ASF dann am 26.April 1992, also vor fast 20 Jahren (!) im guten alten PC69. Und wie damals war auch nun die Bühne über und über mit Spinnennetzen, Totenschädel, blutende Torsos samt Köpfen von ehemaligen Schaufensterpuppen und anderen Schock-Gimmicks übersät. Diese Sachen werden bestimmt auch schon diese fast 30 Jahre mitge¬schleppt, von Show zu Show, von Jahr zu Jahr. Ebenso die Fans, denn ich glaube es war die gleichen Zuschauer im Forum, wie vor fast 20 Jahren im PC69    
Schade war nur, dass es keine richtigen Konzertkarten gab  nur ´nen ollen Stempel , aber es gab immerhin das Fiendzine, also das offizielle Alien Sex Fiend Fanzine umsonst zum Konzi.  
Die Ouvertüre machte Dexy Corp aus Frankreich. Ich weiß auch noch, dass sie einen Industrial-Sound á la Ministry aus den Boxen hauten und dass der Sänger mit ´nem Mirkofonständer, wie aus den 30ern vorne stand. Aber das war´s auch schon, mehr weiß ich nicht mehr…. Müssen wohl ganz okay gewesen sein, denn man erinnert sich ja nur an grandiose, sowie grottenschlechte Bands.
Bei Alien Sex Fiend gab es zunächst beträchtliche technische Probleme. Mrs. Fiend brachte ihr Keyboard nicht zum laufen. Fragende Gesichter auf und hinter der Bühne. Nach einer unendlich langen Wartezeit wurde endlich das richtige Kabel gefunden und ab ging es. Und dann kamen auch schon die Emotionen bei mir und dem restlichen Publikum hoch, damals vor 20 Jahren... Man bewegte sich zwar nicht mehr so viel und auch das mitsingen hielt sich in Grenzen, aber die Gefühle waren sicherlich bei allen sehr berauschend. Vor allem als die Gassen¬hauer wie E.S.T. - trip to the moon, Ignore the machine und I walk the line gespielt wurden. Allerdings sind die 30 Jahre an dem Ehepaar Fiend nicht spurlos vorbei¬gegangen, vor allem nicht bei Nik Fiend. Oh man, der brauchte sein Gesicht gar nicht weiß schminken, er sieht auch so schon aus wie Nosferatu. Dazu hatte er während des ganzen Konzis ne Kippe in der Hand, ´ne Schachtel hat er mindes¬tens in der Zeit weggequalmt. Aber die Show war trotzdem super geil, nur sie war zu kurz (immerhin ca. 2 Stunden, hätte aber gerne mehr gehört) mit musikalischem Exitus zwischen Mrs. Fiend an der Klampfe und dem Ziegenbärtigen Gitarristen.
2010 was für ein Sommer, alle 2 Wochen ein Konzert bzw. ein Festival…
Aber nun wird mein Konzertbericht etwas geruhsamer, d.h. die Konzertabstände werden länger. Im Oktober war nix, im Dezember war nix, aber es blieb immerhin noch der November mit 3 Konzis. Wobei ich von der ersten Band überhaupt nix mehr weiß, die hieß A Death In The Family und die waren am 06.11. im JZ Kamp die Vorband von zwei Bands, auf die ich mich im Vorfeld riesig gefreut habe 
Zu den vielen Bands die ich immer schon mal sehen wollte, es aber nie geschafft habe, gehören Boysetsfire. Nachdem sich die unvergleichliche Hardcore-Band 2007 aufgelöst hatte, hatte ich es schon abgeschrieben Sänger Nathan Gray mal live zu bewundern. Um so überraschter war ich, als ich die Nachfolgeband The Casting Out in Bielefeld spielen sollte. Kurz vor dem Gig hieß es dann auch noch, die Band löst sich nach der Tour wieder auf, dass steigerte nur noch meine Freude auf den Gig und das ging anscheinend nicht nur mir so. Viele waren hauptsächlich wegen Nathan Gray ins JZ Kamp gekommen und die Stimmung war sagenhaft. Die Band wurde abgefeiert, es wurde getanzt, gepogt und alles gegeben. Die Luftfeuchtigkeit stieg auf annähernd 100%, so verschwitzt war die Menschen¬menge. Nur hörten sie leider viel zu früh auf  Ich glaube die Amis standen noch nicht einmal 60 Minuten auf der Bühne, aber in der Zeit haben sie Vollgas
gegeben ! Alleine Nathan Gray lief in der Zeit auf der kleinen Bühne geschätzte 5Km, vor – zurück – rechts – links, Sprung. Es war einfach geil und die nach¬folgende Legende, weshalb ich die Karten eigentlich hauptsächlich gekauft hatte, sollte es schwer haben die Stimmung auf diesem hohen Level halten zu können. Und ich nehme es vorweg, Samiam haben das geschafft. Die Musik wurde zwar langsamer, aber es wurde noch mehr getanzt… Dabei waren es hauptsächlich die alten Samiam Songs aus den 90er, die die Zuschauer zum tanzen brachten, in den letzten Jahren haben die Kalifornier ja auch kaum noch etwas veröffentlicht. Aber mit ihrem melodischen Hardcore und der Stimme von Sänger Jason Beebout kann man einfach nur gewinnen, egal wie alt ein Song ist !  Im Gegensatz zu Nathan Gray hat sich Jason Beebout aber kaum auf der Bühne bewegt, aber warum auch, Samiam machten ja auch schon Emocore, lange bevor es diesen Begriff überhaupt gab. Leider spielen Samiam auch nicht viel länger als The Casting Out, das war aber auch der einzige Kritikpunkt für diesen ansonsten herrlichen Abend.  
Eine Woche später war Kotzreiz angesagt, also die Punkband aus Berlin…. (aus Berlin) im kleinen JZ Stricker irgendwo im südlichen Teil der Stadt, die es nicht gibt. Das JZ Stricker im Stadtteil Brackwede war dann auch nicht ganz so einfach zu finden und von den drei Vorbands verpasste ich auch gleich die erste. Und um ehrlich zu sein, ich kann mich auch nicht an die anderen beiden Vorbands erinnern. Also ich weiß wohl noch, das Souls for sale und Krusty Crew gespielt haben, zum Beweis gibt es ja auch die Fotos von mir auf https://picasaweb.google. com/109994034920158032774, aber ich kann mich an deren Gig überhaupt nicht mehr erinnern. Nix….. Alles wech..... Dabei habe ich überhaupt nicht gesoffen ! Zwangsläufig gehe ich mal wieder davon aus, dass die beiden Biele¬felder Hard¬core - (Souls for sale) und Pop Punk (Krusty Crew) Bands ihr Programm ganz gut runtergespielt haben, so wie wir es halt von ihnen kennen und dass es nichts außergewöhnliches gab (brennendes Schlagzeug, explodierende Monitorboxen, Oberschenkelbrechendes Stagediving oder so). Die Kotzreiz Show kann ich dafür viel besser aus meinem Gedächtnis abrufen. Die war nämlich ziemlich geil, für den kleinen Laden mit der spärlichen Beleuchtung auf der Bühne. Dazu noch die geilen Songs von ihrem Debütalbum „Du machst die Stadt kaputt“, mein persönliches Newcomeralbum 2010 und das Konzi konnte nur geil werden ! Was neben dem Licht auf der Bühne noch fehlte, waren allerdings die Zuschauer vor der Bühne…. Es waren bei weitem keine 100 Gäste im JZ und dabei sind Kotzreiz doch keine gänzlich Unbekannten mehr. Selbst in größeren Magazinen wurde Ihre Platte mit Höchstpunktzahlen ausge¬zeichnet, nicht nur hier in unseren kleinen Fanzine ! Das Bielefelder Publikum feierten die Berliner trotzdem super ab und die Songs wurden lautstark mitgesungen. Ist ja auch einfach, die Texte sind nicht so schwer zu merken, recht eingängig und einfach nur geil. Später führte ich noch ´nen kleinen Smalltalk mit den Berlinern und die waren sehr angetan von den Gesangskünsten der mitsingenden Bielefelder  Schade nur, dass ich die sympathischen Jungs seit dem nicht wieder live sehen konnte, aber das ändert sich hoffentlich bald….
Das letzte Konzert für 2010 war dann am 19.11. im Bielefelder AJZ. Ich weiß gar nicht mehr, ob es eine Vorband zum Gig der Fliehende Stürme gab. Wenn ja, dann habe ich sie verpasst. Aber ich wollte ja auch die geilste Düsterpunkgruppe sehen, die auf Augenhöhe mit Joy Divison stehen. Über diese beiden Depri-Punkbands geht nichts drüber ! Schon die erste Fliehende Stürme LP „Priesthill“ habe ich mir Anfang der 90er gekauft. Und die steht auch heute noch recht weit vorne in meinem Schallplattenregal, wenn ich mal darein greife, dann kommt es immer auf meine Stimmung an, ob ich sie abends auflege oder doch weitersuche zu den Ärzten, Tauben, Terrorgruppe oder zu ´nen Dead Kennedys Album. Vor denen gab es natürlich auch noch Chaos Z, aber das ist ein anderes Thema, heute schreibe ich von meinem allerersten Fliehende Stürme Konzi. Also ab zum AJZ Bielefeld, wobei der Laden in meiner Liste der Lieblingslokation weit abgeschlagen auf dem letzten Platz liegt. Klar die AJZ Truppe hat kaum Knete und das Bier dort ist zu günstig, fast zum Einkaufspreis, da bleibt kaum Knete in der Kasse über, aber der Laden ist auch wirklich gammelig, kalt und emotionslos. Andererseits habe ich dort schon supergeile Konzerte erlebt, von A wie Ackerbau und Viehzucht bis Z wie ZZZ Hacker. Wobei der WIZO Gig 1995 aber das non plus Ultra dort war. Kalt war es am 19.11.2010, ich weiß noch, dass ich mit Lederjacke und Sweater ins AJZ ging und beides habe ich dort auch nicht ausgezogen. Dazu hätte ich mich warm tanzen müssen, wie der kleine Haufen vor der Bühne. So aber zog ich nur die geile Mucke der Fliehende Stürme auf und bewegte mich entsprechend wenig zu dieser düsteren Musik. Aber was für Gefühle die Musik in mir entfesselte… Ich war fast wie in Trance, so emotional war es… Schade nur, dass die Truppe um Andreas Löhr so selten auftritt. Auch wenn das Konzert schon 1 ½ Jahre zurückliegt, ich schwelge immer noch in Erinnerungen. Leider war das Konzert viel zu früh zu Ende…
Neues Jahr neues Glück und weiter geht´s auch 2011 mit einer ziemlich alten Band, die am 25.01. im Bielefelder „Forum“ auftrat. Aber zunächst ein Wort zur Vorband Luxury Stranger. Wie die Band kennst Du nicht ? Ich kannte sie bis zu diesem Konzert auch nicht. Aber wenn Du The Cure kennst, dann stell dir die Truppe um Robert Smith vor und du hast beinahe eine 1:1 Kopie zu Luxury Stranger. Der Sound ist identisch, vielleicht etwas rockiger, dazu ein Sänger der wirklich Ähnlichkeit mit Robert Smith hat, zum einen vom Aussehen (incl. der wilden Haarpracht) und zum zweiten von der Stimme. Und nun hast du ein Bild von der Vorband   Und da ich The Cure mag, gefielen mir auch Luxury Stranger.  
Wie annähernd jede ältere Band, hat auch die Hauptband schon so einige Bandauflösungen und Wiedervereinigungen hinter sich. Im Gegensatz zu den üblichen Reunionen haben sie allerdings eine kleine Namensänderung zugelassen. Da wurde flott ein Vox hinter den ursprünglichen Bandnamen The Chameleons gesetzt. Warum ? Keine Ahnung. Und ich dache immer, ich würde nur einen Song der englischen Post-Rockband kennen, was habe ich mich getäuscht ! Neben „Don´t fall“ habe ich ´nen halbes dutzend weitere düster - melodischen Songs wiedererkannt ! Und alle Leute um mich herum in meinem Alter, es kam mir wie ein Klassentreffen vor Es lag wirklich eine super Stimmung in der Luft, die alten Beine tanzten an dem Abend, die (Raucher-) Lungen atmeten kräftig durch und die Stimmbänder wurden mobilisiert. Fast wie in den besten Zeiten. Ja, das Publikum war glücklich und dankte es The Chameleons Vox mit frenetischem Applaus. Die Zuschauer konnten sich aber auch sehr gut mit den Bandmitgliedern identifizieren, denn die Bandmitglieder sahen nicht wie geliftete Altstars aus. Nee, so richtig aus dem Leben mit Falten im Gesicht und grauen Haaren, sofern sie noch Haare hatten, schließlich sind die 5 Engländer alle um die 50. Außer Sänger Mark Burgess, der ist zwar auch vor ein paar Monaten 50 geworden, sieht aber 10 Jahre jünger aus und dann haben The Chameleons Vox im Liveprogramm noch ´nen dritten Gitarristen, der ist auch nur halb so alt wie der Rest der Band. Ich hab natürlich keine Ahnung wie lange das Konzert ging, aber es war ganz klar zu kurz Jeder hätte sich über eine weitere Stunde mit dieser betagten, aber spielfreudigen Band gefreut.
3 Wochen später stand dann mal eine kleine Abwechslung im Bielefelder Ringlokschuppen (kurz: RLS) an. Eine Leseshow mit Bela B. über Exit Mundi: die besten Weltuntergänge von Maarten Keulemans. Zu dritt konnten wir uns ganz gute Sitzplätze in der dritten Reihe sichern und waren gespannt, was nun auf uns zukommen sollte, denn keiner kannte das Buch von Maarten Keulemans. Die kleine Halle im RLS füllte sich sehr langsam, war aber kurz vor´m Beginn dann doch nahezu ausverkauft. Und dann fing Bela auch schon an zu lesen…. lesen…. lesen…. lesen…. ansonsten passierte irgendwie nix, wie auch, war ja ´ne Leseshow. Die Weltuntergangsszenarien waren, glaub ich, ganz nett, vielleicht auch gut, ich weiß es nicht mehr... Zumindest waren sie nicht richtig mies, das hätte ich mir gemerkt. Aber irgendwie habe ich mehr erwartet… Was das auch immer heißen soll. Ich weiß noch, dass es am Ende noch mal sehr witzig wurde, als Bela einen Gast aus dem Publikum auf die Bühne bat, der ihm mehrere DIN A4 Blätter mit ´nem selbst komponierten Weltuntergangssong hinhalten sollte. Bela griff nun zu ´ner Gitarre und führte seine Weltuntergangsgeschichte dann musikalisch vor, dabei hat ihm der junge Mann aber fast die Show dort oben auf der Bühne gestohlen Das war wirklich sehr spaßig ! 
Phillip Boa and the Voodooclub verfolgen mich nun auch schon seit über 20 Jahren, wer kennt nicht die Indi - Hymnen „Container Love“, „Kill your ideals“, „This is Michael“ und „And then she kissed her“ ? Letztgenannter Song war auf der guten „Helios“ Platte, die 1991 veröffentlicht wurde und 20 Jahre später 2011 zusammen mit der deutlich schwächeren „Boaphenia“ aus dem Jahr 1993 neu gemixt und remastert, wiederveröffentlicht wurde. Am 02. April sollten nun nur die Songs dieser beiden Alben im Bielefelder „Forum“ gespielt werden und das war vielleicht ein Fehler hinzugehen. Ich hab schon so geile Phillip Boa und seine Gang – Konzis gesehen, aber noch keins bei dem nur die Songs von zwei Platten gespielt wurden. Und da „Boaphenia“ gerade mal mittelmäßig ist und auch der Eintrittspreis nicht gerade günstig war, hätte mich der alte Egoist Boa mit seiner Show und irgendwelchen Überraschungen überzeugen müssen. Aber das hat er nur zum Teil geschafft. Aber ich glaube, das ging nicht nur mir so. Die Stimmung war nett, aber nicht so ausgelassen, wie üblich auf Phillip Boa Konzis. Aber er hatte ja noch seine Ex Pia Lund dabei und zusammen sind die beiden schon ein schönes Paar. Zum Ende des Gigs kam dann zwischen zwei Songs so eine Frage aus dem Publikum (!), ob sie nun wieder zusammen wären… Und dann fing Phillip Boa an zu erzählen… Mitten im Gig, so was erlebt man auch nur selten…. Schlussendlich sind die beiden nicht wieder zusammen, hatten früher aber eine schöne Zeit, sowie  eine heftige Krise. Und nun wäre er aber der erste der sie unterstützen würde. Das war schon sehr unterhaltsam wie er das alles so erzählte. Nicht ganz so unterhaltsam war die Show, die plätscherte halt oftmals nur so hin, trotz guten Einsatzes der Band, aber die Songs waren oftmals nur mittelmäßig. Mit dem besten Song der beiden Alben endete dann der Gig, mit „And then she kissed her“ und 400 Leute sagen lauthals mit uns tanzten auf einmal wild umher, man hatte sich ja auch genug Kraft dafür gelassen.
Fazit: Phillip Boa gerne wieder, aber nicht wieder so ein Mottokonzert.
Einen Tag später zog es mich dann ins JZ Kamp, meine Lieblingsfinnen spielen nach fast genau 1 Jahr wieder in Bielefeld. Es ist schon erstaunlich, erst lässt sich die einzig wahre und beste Humppa-Band 10 Jahre lang nicht in OWL blicken und dann spielen sie 2x innerhalb von 12 Monaten in Bielefeld. Und wie nicht anders zu erwarten, hatten Eläkeläiset die Meute im Kamp vom ersten Song an im Griff  Und dieses mal ließen die 5 Finnen auf der Bühne noch mehr die Sau raus, wie 12 Monate zuvor und das soll schon was heißen ! Vor allem Onni sprang wie ein wildgewordener Eber über Tisch und Stühle. Zeitweise stand er sogar auf seinem Keyboard und es ist schon erstaunlich, dass sein Keyboard das alles aushielt. Naja, Onni ist eigentlich ja auch mehr ein Fliegengewicht, aber auf die Dauer macht auch mal so ein Keyboard schlapp War an dem Abend aber gottseindank nicht der Fall….  Die Stimmung im Publikum war sehr gut, genauso wie auf der Bühne, Party pur bei sämtlichen Songs, die die Finnen so vortrugen. Allerdings erkenne ich immer weniger der Coversongs, aber es gibt schlimmeres Letztes Jahr ging Onni ja noch mit ´ner Flasche Schluck durch das zum sitzen animierte  Publikum. Anabel erzählte mir neulich mal, dass Onni bei Ihr besonders lange die Flasche angesetzt hatte, dieses mal verzichteten die Finnen drauf, schade eigentlich Und dann war das Konzi leider sehr abrupt zu Ende, wenn ich mich recht erinnere, haben sie nur einen Zugabeblock gegeben. Das war das Jahr zuvor noch mehr oder Auf jeden Fall war es wieder einmal ziemlich geil 
Und nun folgt das heißeste, verschwitzteste, vollste, pogoreichste Konzert des Jahres !!! Da es nur drei Konzerte der amerikanischen Folk-Punk-Band auf der Frühjahrstour in Deutschland gab, in München, Erfurt und Bielefeld, war es ja klar, dass die ganzen Leute aus dem Ruhrgebiet, Hamburg, Bremen und Hannover am 16. April ins ländliche OWL kamen. Und alle wollten Dropkick Murphys sehen, daher war das Konzert auch schon seit Monaten ausverkauft. 20.00 Uhr stand auf der Eintrittskarte, also sind wir auf diese Zeit auch hin (Parkplatzsuche und Warteschlange vor dem Einlass wurden einkalkuliert), aber da war die zweite Vorband Devils Brigade schon am spielen  Allerdings bin ich nur kurz rein in die große Halle des Ringlokschuppens und relativ schnell wieder raus… Es war nur laut und der Sound grottenschlecht. Da passte garnix zusammen. Alles übersteuert und nur schrecklich…. Mit dem Urteil stand ich aber nicht alleine da, der Vorraum war nämlich ziemlich voll. Bei Dropkick Murphys war es zwar immer noch laut, später habe ich erfahren, dass viele die Tage danach beim HNO-Arzt waren, aber der Sound wurde nach 2-3 Songs deutlich besser…. Die Party ging aber schon beim ersten Song los. Herrlicher Massenpogo. Glückliche Gesichter. Laut mitsingendes Publikum. Es wurde bis zur letzten Reihe des RLS getanzt. Schaut mal bei Youtube rein, mein Video ist natürlich das Beste, obwohl es nur vom Handy ist Ich meine es waren 100 geile Minuten, die die Bostoner sich auf der Bielefelder Bühne austobten. Die letzten 600 Sekunden waren sie auch nicht mehr alleine auf der Bühne sondern mit 60 Mädels und 40 Kerlen aus dem Publikum, die eifrig auf die Bühne gezogen wurden. Stimmung ohne Ende !!!! Schweiß ohne Ende !!!! Und eine Hitze in der Halle, wie auf der Sonne. Punkt 23 Uhr war Schicht im Schacht, denn das Räumkommando musste die Halle für den anstehenden Samstagabend-Diskobetrieb Besenrein bekommen.
Der Konzertmonat April ist aber noch nicht zu Ende, Konzert Nr. 4 war am 21.04. wieder im Bielefelder „Forum“. Und die Vorband hieß Former Cell Mates, aber das weiß ich auch nur noch, weil ich den Flyer zum Konzert noch habe sowie ganze 2 Fotos, die ich von der Band gemacht habe. Ansonsten kann ich mich an nix erinnern, was den Auftritt der Vorband betrifft. Also wieder eine Band, die man vermutlich nicht unbedingt sehen muss. Das ist bei dem Hauptakt natürlich ganz anders. Ich weiß gar nicht wann ich meine Helden der ganz frühen 90er (also vor 20 Jahren, noch im letzten Jahrtausend) das letzte mal gesehen habe. Das liegt auf jeden Fall schon länger zurück. Um so mehr war ich auf Snuff gespannt. Nicht umsonst habe ich alle Alben dieser sympathischen melodischen Hardcore-Punk-Band  wobei das letzte Album von 2005 nur ein Best of Doppel - Album war. Aber mit Snuff kann man auch nichts falsch machen, die Mucke geht direkt ins Bein und dementsprechend wurde im Forum ausgiebig getanzt. Wenn man eine Posaune und ´ne Hammond-Orgel beherrscht, macht man fast zwangsläufig gute und tanzbare Musik Es passte alles an dem Abend. Unglückliche Gesichter gab es nicht und es war einfach nur ein herrlicher Abend mit sehr guter Mucke, die einen an die guten alten Zeiten erinnerten….. Ja ja damals in den 90ern Jahren… Ach ja…. Nur zu kurz haben Snuff gespielt. Das war wirklich nicht viel länger als 60 Minuten, wenn überhaupt… Die Zeit vergeht ja immer wie im Fluge, wenn man mit Begeisterung dabei ist….
Zwei Wochen später gab es dann eine Premiere, ich sah mein erstes Konzert im Bielefelder „Movie“. Bis dato war mir der Club, gleich gegenüber dem Bielefelder Hauptbahnhof nur als guter Tanzschuppen bekannt, der mit dem Slogan: „No Techno, no Kids“, bei der mittleren und älteren Generation genau ins Herz traf. Und nun sollte es ein Konzert dort geben, eine Bühne haben sie ja dafür und vom ganzen Ambiente würde es auch passend sein. Nur Parkplätze gibt es dort nicht, sofern mal für lau parken möchte oder nicht mit dem Risiko eines Knöllchens bzw. des Autoabschleppens leben möchte. Das war auch ein Grund, warum wir von der Vorband Mr. Anderson nur die letzten Songs mitbekommen haben. Aber ich gehe mal davon aus, das nicht nur zum Ende der Show abgetanzt wurde, sondern während des ganzen Gigs der Skate-Punk-Band aus Bielefeld und dem Extertal. Danach folgten Flatfoot 56, die ich bis dahin nur von youtube kannte. Dank youtube habe ich mich überhaupt erst aufraffen können um mir diese Folk-Punk-Oi-Band aus Chicago anzusehen. Und das war gut so, denn ich hätte mich ansonsten in den Arsch gebissen, wenn ich diesen Geheimtipp nicht gesehen hätte. Ich sag nur Dropkick Murphys, aber nicht so groß, so bekannt und so aufgeblasen wir die Jungs aus Boston. Aber spielerisch identisch. Geiler Folk-Punk, der nicht immer von ´nen Dudelsack unterstützt wird, manchmal greift Bagpiper Eric McMahon auch zu ´ner Klampfe, meistens springt er wild auf der Bühne rum. Genauso wild ging es auch vor der Bühne ab, das Publikum feierte die Band echt super ab, incl. Circel Pit und das bei unserer Ostwestfälischen Sturheit ! Flatfoot 56 sind heute noch ein Geheimtipp, aber ich glaube wirklich, dass sie in einigen Jahren eine große Nummer sein können.   
Am 01. Juni, dem Mittwoch vor Himmelfahrt, gab es dann in Lemgo mal wieder etwas unter freien Himmel zu sehen. Zum ASTA Sommerfestival wurden 1000 Zuschauer erwartet und ich schätze mal ¼ davon sind erschienen, trotz guten Wetters. Es war auf jeden Fall doch eher leer und im Hip-Hop Dancefloor Bereich war überhaupt nix los. Einerseits waren die 5,-€ Eintritt recht günstig, andererseits kannte ich bis auf Benzin und Montreal keine der weiteren Bands. Zwei Bands sah ich dann auch noch, vor Montreal, die Benzin im Blut hatten, eine der beiden Bands war ganz nett, die andere schrecklich… Als Vorletztes spielten dann Benzin, die mächtig Gas gaben, und das Publikum dankte es ihnen mit leckeren Pogo und reichlich Applaus. Es hätten aber noch viel mehr Leute anwesend sein können, aber egal, die Jungs aus Ulm hatten Benzin im Blut und spielten was das Zeug hielt. Bei Montreal lief es noch besser, zumindest was die Stimmung und die Pogoaktionen betraf. Selbst ich konnte mich nicht halten und stürzte mich kurzfristig in die Menge. Eigentlich mache ich das seit meinen Schlüsselbeinbruch beim Neurotic Arseholes Reunion Konzi vor vielen vielen Jahren ja nicht mehr, aber dank Bruder Alk hab ich mir an dem Abend die Freiheit. Und es ging auch alles gut  Montreal hatten Ihr Publikum aber auch so etwas von im Griff, auch wenn es mittlerweile deutlich kälter geworden war und so einige Alkleichen halb stehend, halb liegend vor der Bühne vorzufinden waren. Gute Show, gute Songs, gute Pogoeinlage. Alles nachzusehen auf meiner Youtube – Seite, einfach „KarstenConform“ dort eingeben…. Punkt Mitternacht war das Festival vorbei. Nun wäre es an der Zeit gewesen nach Hause zu gehen, 30-45 Minuten Fußmarsch von der Uni zu meiner Wohnung. Vielleicht auch noch auf ´nen Bierchen in einer der vielen Lemgoer Kneipen zu marschieren. Aber nein, Sascha und mich zieht es zu den Bands und die erkennen uns wieder und laden uns auf nen Bierchen im Backstagebereich ein. Damit sollte der Abend ein schlimmes Ende finden und damit meine ich nicht die Toten Hosen Mitsingaktion von den Bands mit Sascha und mir. Eher die Tatsache das auf einmal alle weg waren (vermutlich auf der Matratze) und ich dann rausgeschmissen wurde. Okay, irgendwann muss man die Tür mal abschließen, aber doch nicht um 8Uhr morgens, wenn die Sonne schon über den Dächern steht. Nach einer kurzen Verschnaufpause auf der Hälfte des Weges an der Friedenseiche, incl. einer Innenbesichtigung der Augenlider, war ich dann um halb 10 im Bett, um 14 Uhr ging es dann aber schon wieder weiter, war schließlich Himmelfahrt  
8 Tage später, zu Pfingsten, gab es dann schon wieder eine Premiere, meine erste Exkursion nach Leipzig ! Zu einem Festival, welches 2011 den 20 Geburtstag feierte und nicht wie üblich am Freitag startete, sondern schon Donnerstags mit 7 der 8 Bands, die bereits im Mai 1992 auf dem ersten Festival-Wochenende gespielt haben. Geile Sache oder ? Ach so, der Name der Veranstaltung laute übrigens: Wave Gotik Treffen oder kurz: WGT. Auch schon mal was von gehört oder ? Bei dieser Veranstaltung wird auch nicht nur Musik verschiedenster Genres dargeboten (von A wie Aggrotech über EBM zu Gothic-Rock und Horrorpunk bis W wie Wave) sondern auch diverse Aktionen wie Wikinger- und Ritterkämpfe, Jungfrauenversteigerungen (Männer aber auch), Bauchtänze, Fakire uvm. Das alles findet jedes Jahr im Heidnischen Dorf und dem Mittelaltermarkt in der City statt. Es gibt aber auch im Theater, in der Oper und in den Leipziger Kirchen etwas zu sehen bzw. hören, aber hauptsächlich klassisches Zeux, das brauche ich ja nicht wirklich. Sogar vor dem Völkerschlachtdenkmal gab es etwas im Rahmen des WGTs zu sehen. Aber das alles liegt nun knapp 1 Jahr zurück und ich muss gestehen, ich weiß nicht mehr sooo viel von dem langen Wochenende in Leipzig. Oder genau das Gegenteil, weil es soooo viel zu sehen gab, kann ich mich nicht mehr an alle Details erinnern (auch nicht an alle größeren Tätigkeiten). Wir sind auf jeden Fall schon Donnerstagmittags aus dem tiefsten OWL losgefahren um die alten Bands in der Leipziger „Agra“-Halle zu sehen. Nagut die ersten beiden Bands verpassten wir dann, aber das einchecken in der privaten Wohnung dauerte einfach etwas länger, zumal wir auch auf die drei Hamburger noch warten wollten. 6 Leute auf 38m² das versprach viel Spaß Aber immerhin waren wir zur dritten Band in der Halle und gerade diese Band sowie die letzte Band am Eröffnungstag wollte ich ja sehen. Mittendrinne im Gig in die „Agra“-Halle rein und der erste Schock ! Die Bühne war nicht Stirnseitig aufgebaut, sondern an der Längsseite der Halle. Was ist das denn ? Habe ich ja noch nie erlebt ! So konnten eigentlich nur 1/3 der Besucher überhaupt etwas sehen, der Rest nur, wenn die Musiker sich mal bis zum Bühnenrand bemühten. Und was für eine Luft ? Eine Hamburger Schmiede die in der Halle stand überstank alles ! Bahhh… Später kam noch ein stärkerer Schweißgeruch hinzu, ganz leckere Kombination… Pfui !!!  Okay, nun aber zu Goethes Erben bzw. zu Oswald Henke, dem Bandleader der Band, die eigentlich in einer kreativen Pause steckt. Aufgelöst hat sich die Band ja nicht, aber bis auf Oswald Henke macht glaub ich zur Zeit keiner was und so war er als einziges Mitglied von Goethes Erben auf der Bühne. Unterstützt von der seiner jetzigen Band Fetisch:Mensch, schätze ich zumindest mal. Ich kenne die Besetzung seiner derzeitigen Band nicht. Nachdem ich mich so durchgedrängelt habe, das ich auch die ganze Bühne mehr oder weniger sehen konnte, war ich zumindest vom Bühnenaufbau sehr angetan. Geschätzte 200 große Kerzen auf der Bühne, eine große Leinwand im Hintergrund und diverse Accessoires auf der Bühne verteilt. Und ein Oswald Henke ganz in weiß, nur wo sind seine langen Haare Kurz waren sie…. Aber es geht ja um die Musik, wobei die Texte ja mehr gesprochen als gesungen sind, aber das macht die Songs ja so interessant, die Songs die noch gespielt wurden waren auch okay, denn leider wurden die besten Goethes Erben Songs wohl schon gespielt  und mir gefallen nun mal auch nicht alle Goethes Erben Songs. Aber so eine Handvoll sind wirklich einmalig geil, auch wenn mir gerade kein Songtitel einfällt  Doch einer: „Nichts bleibt wie es war“. Danach folgten Age Of Heaven, die ich aber nicht kannte und mir stattdessen erstmal das Messegelände ansah. Von The Eternal Afflict kannte ich nur einen Song „San Diego“, der auch heute noch im X und RLS gespielt wird. Aber das auch der einzige Song, der mir so richtig gefiel. Der Rest, Schwamm drüber…. Und nun die letzte Band Love Like Blood, von denen man auch schon seit Jahren nichts mehr gehört hat. Um so glücklicher war ich, sie endlich mal Live zu sehen. Und es war hammergeil, Ihr satter Gothic-Rock kam super an und das Publikum war begeistert. Ich war begeistert. Die Band war begeistert. Alle waren happy…. Und Wochen später habe ich dann erfahren, dass die Jungs von Love Like Blood wohl schon im Vorfeld angekündigt hatten, auf dem WGT Ihr Konzert zu geben.  Gut ich war dabei, aber es ist schade, dass so eine geile Band sich auflöst.  Nun wird es etwas mühseliger, während am Eröffnungstag ja nur dieses „Revival“ - Konzert anstand, war nun in den nächsten 4 Tagen Leipzig ganz in schwarz mit Veranstaltungen und Konzerten ohne Ende. Es spielten an diesem langen Pfingstwochenende über 300 (!) Bands in Leipzig, dazu noch die vielen Happenings und Aufführungen… Ich weiß echt nicht mehr wo ich alles war…. Also überall und nirgends, mehr als 10% dieses (Wave-Gotik)Treffens habe ich bestimmt nicht gesehen bzw. miterlebt. Vielleicht noch nicht einmal 5%. Aber es hätten durchaus mehr Prozente sein können, wenn die Hamburger nicht so viel Wert auf ihr Äußeres gelegt hätten. Ich meine, 1-2-3 und ich bin ausgehfertig. Die Hamburger (2 Kerle, 1 Weib) brauchten deutlich länger… Aber wir sind ja nette Ostwestfalen und warten….. Und warten…. Und warten…. Kann ja nicht mehr so lange dauern, stylen sich ja nun schon `ne Stunde…. Und warten…. Fangen wir halt schon mal mit der neuen Kiste Bier an…. Und warten…. Tja…. Jetzt haben wir es frühen Abend, aber die Frisuren der Hamburger sitzen (und das Make up auch). In den nächsten Tagen sind wir dann nachmittags ohne die Hanseaten losgezogen, sonst hätten wir Leipzig ja nur bei Nacht erlebt Ich bin ja eigentlich nur wegen 2 Bands nach Leipzig gefahren und die erste spielte nun am Freitag in dieser beschissenen „Agra“-Halle. Direkt vor dieser Band (die anderen Bands habe ich ja wegen dem eben genannten Grund, alle verpasst) spielte noch Umbra et Imago. Mozart und seine Band gibt es ja auch schon 20 Jahre und ich hatte sie noch nie gesehen und war schon so ein bisschen gespannt auf seine Show, von der ich soooo viel gehört habe (NACKTES FLEISCH) ! Aber so viel gab es gar nicht zu sehen, nicht das ich enttäuscht war, aber insgeheim hatte ich mir doch eine krassere Bühnenshow des Karlsruhers vorgestellt. Aber dann gibt es ja noch die ausgefallene Musik von Umbra et Imago. Früher mehr elektronisch, heute mit mehr Gitarren, Neue deutsche Härte halt. Und die Musik entschädigte die nicht ganz so provokante Bühnenshow. Ich weiß gar nicht mehr, was beim Song „Gothic Erotic“, meinen Lieblingslied von Umbra et Imago auf der Bühne abging. War da nacktes Fleisch zu sehen Nacktes Frauen Fleisch Ich glaube ja… Aber halt nicht so extrem, wie ich es mir vorgestellt hatte. Der letzte Song war dann eine Coverversion von Falco „Rock me Amadeus“. Und neee, die Art und Weise wie dieser Gassenhauer gecovert wurde, gefiel mir nicht. Nee, der Esprit fehlte mir da.
Nun aber zum ersten richtigen Highlight vom WGT, es kam Covenant *freu freu*. Mein erstes Covenant Konzert und meine (Vor-) Freude war wirklich riesig, dabei gibt es die schwedischen Elektro-Future-Pop-band schon seit 25Jahren und in der Zeit haben sie unendlich viele Underground Hits herausgebracht. Und nun mein erstes Konzert… In Leipzig… Mit zigtausend schwarzen Gestalten… Okay, die Bühne war recht einfach gehalten, kein Feuer, kein Kerzenständer, ich glaube die hatten nur ´ne LED-Wand im Hintergrund. Und ab ging´s… Hmm…. Irgendwas passt nicht…. Es bumste überhaupt nicht richtig, die Stimme kam nur dünn rüber… Und es wurde über den Gig auch nicht wirklich besser…. Bühnenshow nahezu 0  Viele neue Songs, hmmm…. Und die Stimmung im Publikum war auch nicht gerade frenetisch. Vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu groß, aber ich hab wesentlich mehr von den Schweden erwartet. Eine Show die man nicht vergessen würde, aber ich kann mich besser an die Umbra et Imago Show erinnern als an den Gig von Covenant, der war einfach ausdruckslos und eintönig runtergespielt. Ja, ich war enttäuscht  . Danach spielten noch Deine Lakaien, aber von denen habe ich nur die ersten Minuten gesehen, hat mich auch nicht gerade begeistert, stattdessen sind wir lieber um Mitternacht noch durch Leipzig gewandert und in irgendeiner schwarzen „Dumm-Dumm“-Disko versackt sind, aber es war ja auch ein warmes Pfingstwochenende und der Hals war trocken Der Samstag… Hmmm…. Ich weiß noch, dass wir in der City waren und an der Parkbühne inmitten einer Parkanlage. Recht früh am Abend ging es in irgendeinen Keller, wo einer der beiden Welle: Erdball Bandmitglieder auflegte, zum warm werden quasi. Warm war es auch in dem Loch und selbst dort liefen einen bekannte Gesichter aus Herford und Bielefeld über den Weg ! Danach ging es wieder zur miefigen „Agra“-Halle in die keiner mehr wegen Überfüllung reingelassen wurde. Ist halt so, zu Beginn eines Gigs, aber es leert sich dann ja auch mal schneller, mal langsamer und so konnte ich zumindest noch etwas Feindflug sehen. Aber ich war ja heiß auf den Hauptakt des Abends Front 242. Und die uralten Elektrohelden aus Belgien hatten nur Probleme mit dem Sound. Nix ging vernünftig. Zwangsläufig sind sie nach dem ersten oder zweiten Song wieder runter von der Bühne und die Bühnencrew durfte ran um den Fehler zu beheben. Das kam natürlich nicht so gut beim Publikum an. Und es hat lange gedauert, das weiß ich noch, aber dann im Anschluss ging es brachial weiter. In der seltsam gebauten Halle (naja, nicht die Halle war seltsam, sondern der Bühnenaufbau) war der Sound Ohrenbetäubend, scheiß drauf…. „im Rhythmus bleiben“…. tanzen, springen, abgehen… wow… und geil war´s (bis auf den Gestank in der Halle). Dabei stand bei Front 242 nicht mehr auf der Bühne rum, als bei Covenant, aber alles war besser vom Sound bis zur Show.
Zurück in unserem Luxushotel, ein bisschen frisch machen, es war ja erst kurz nach Mitternacht, den Rest der Truppe beim aufstylen zugesehen und meine Gedanken dabei gemacht. Wir wollten nämlich in den alten Leipziger Volkspalast, der heute wohl Pantheon oder Kuppelhalle oder so heißt, naja dort sollte es an diesem Samstag einen Dresscode geben…. Bizarre… sprich Lack, Latex, Fetisch, BDSM usw., wer aber einfach nur mit schwarzen Klamotten kommt, kommt nicht rein… Und ich machte mir so meine Gedanken, ob die Hamburger das wohl so richtig verstanden hätten. So war es dann auch, eine lange Schlange vor dem alten Volkspalast und immer wieder zogen mürrische Waves und Gothic an eine vorbei, die nicht reingekommen sind… Und dann waren wir dran, bei 3 Leuten (bei zwei Damen und mir) kein Problem aber die Hamburger, neeee, nicht Bizarre genug. Und dann ging es los mit dem Klamottentausch untereinander…. Zuguterletzt sind wir dann doch reingekommen, dafür muss man sich aber auch freimachen können (zumindest den Oberkörper) und da die Hamburgerin später die einzige war, die blank Oben-ohne in der Halle rum lief, zog sie natürlich alle Blicke auf sich
Der Sonntag, der Sonntag, was lag da an ? Mein persönliches zweites Highlight, wieder einmal in der „Agra“-Halle, ab 21 Uhr, aber was habe ich vorher gemacht Ich glaube da war ich unterwegs, mir die Stadt ansehen und im Park, aber um ganz ehrlich zu sein, ich weiß es nicht genau. Ist aber auch Latte, Hauptsache ich war an dem Abend rechtzeitig im Messepark, dem Hauptveranstaltungsort des WGTs mit seiner besch… „Agra“-Halle. 21 Uhr, DAS Highlight vom 20sten WGTs =>  Killing Joke…. Und es war fantastisch ! Faszinierend
 
 
   
 
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