Umsonst & Draußen Porta – Veltheim 2009
 

Umsonst & Draußen Porta – Veltheim 2009

 

      Sommer – Musik – Festivalzeit !!! Meine Lieblings-Jahreszeit J

Und seit über 10 Jahren gibt es ein Highlight, zu dem es mich jedes Jahr hinzieht. Vorausgesetzt, es findet überhaupt statt ! Das Umsonst & Drau­ßen Festival in Porta – Veltheim, welches früher ja in Vlotho und ein mal (1997) auch mal in Bückeburg beheimatet war.

Leider hat das U&D in Porta ein Problem, was meiner Meinung nach, jedes Jahr immer gravierender ausfällt. Es kommen zu wenig Leute !!!!

Oder anders gesagt: Es gibt mittlerweile einfach zu viele Festivals in Deutschland und die Besucher dieser Festivals haben einfach kein Gefühl mehr für die Knete die sie dafür ausgeben.

Die Leute zahlen lieber 150,- Euro Eintritt, um beim Rock am Ring/im Park, Wacken, Hurricane usw. dabei zu sein, sich vor Ort die Birne zu formatieren und dann nicht eine Band gesehen zu haben. Selbst wenn sie sich die Bands ansehen würden, das steht in keinem Verhältnis. Klar, die Bands dort sind 10x bekannter als die Bands auf den U&D Festivals und ich habe auch nichts gegen die Festivals, die ebenfalls große Bands anbie­ten, dann aber für das Wochenende nur 50,- bis 80,- Euro nehmen.

Meiner Meinung nach ist aber das Volk auf diesem Auge mittlerweile blind geworden und so gehen die Besucherzahlen bei den U&D Festivals immer weiter abwärts. Ich muss gestehen, dass ich mittlerweile auch keine große Zukunft mehr für die U&D Festivals sehe. Einzig die Bonner Rheinkultur wächst und gedeiht noch und ich hab keinen Plan, wie die Organisatoren das schaffen. Dabei sind die Bands sicherlich noch deutlich teurer als die Bands bei unseren U&Ds in Porta, Stemwede und Co.. Aber vielleicht liegt es gerade daran ! Bekanntere Bands = mehr Publikum = mehr Stände. Und dadurch mehr Einnahen bei der Standmiete und den Parkgebühren. Das wäre vielleicht eine Idee und ohne neue gute Ideen werden die U&Ds bald Geschichte sein, da bin ich mir sicher.

      Wenn ich ehrlich sein soll, einen richtig fetten Headliner hatte das U&D in Porta – Veltheim dieses Jahr auch nicht vorzuweisen. Der Freitag und der Sonntag, also der typische Anreise- und Abreisetag, war noch ganz okay besetzt, aber das Programm für den Samstag war ziemlich enttäu­schend. Es war nicht eine Band dabei, die als Headliner die Leute hätte ziehen können. Die „kleinen“ Bands auf der „kleinen“ (lokalen) Bahn­dammbühne waren am Samstag noch am interessantesten (u.a. LOS FASTIDIOS und KOPFKINO). Und da am 01.August eh noch etwas anderes anlag (seit dem sind 4 Monate vergangen und ich hab keine Ahnung mehr, was dass war), viel der Tag schon mal aus. ´

      Der Freitag war Wettertechnisch noch der beste Tag, daran kann ich mich noch recht gut erinnern. Das beweist aber auch das Foto von den TRUCKFIGHTERS aus Schweden, die auf der „großen“ Weserbühne kurzfristig für ELVIS JACKSON eingesprungen waren. Leider war relativ wenig los vor der Bühne, da die Festivalbesucher erst einmal ihre Zelte aufbauen mussten oder sich auf die Suche nach den Bekannten machten. Aber das war die Jahre zuvor ja auch nicht anders.

Die TRUCKFIGHTERS knallten jedenfalls recht ordentlich los, aber leider sprang die Stimmung nicht so recht auf das Publikum über. Mich hat es auch zwischendurch mal zur „kleinen“ Bahn­dammbühne gezogen, aber THE SNAKE CHARMERS mit Ihrem 50er Jahre Rock´n´Roll waren dort auch nicht viel interessanter. Allerdings standen dort fast genau so viele Leute, wie vor der großen Weserbühne und der letzte Song war gar nicht mal so schlecht.

War bestimmt ein Coversong

     Im Anschluss folgte das erste Highlight des Freitags. Die grandiosen BAD NENNDORF BOYS betraten die Bahndammbühne und gaben mächtig Gas. Und wäh­rend so langsam die Sonne hinter dem Velt­heimer Wäldchen unt­erging, tanzten sich 3-4 Dutzend Freaks zu dem heißen Ska-Sound der BAD NENNDORF BOYS, die Lunge aus dem Arsch.

Geil geil geil….

Zwischendurch kam von Sänger Dennis immer wieder der Hinweis, dass am Samstagmorgen ein Bus nach Bad Nenndorf fährt, um dort gegen den Faschoaufmarsch zu demonstrieren.

 

Dabei sollte die Fahrt in den Kurort sogar umsonst sein. Albert verkündete kurzerhand, dass er auch mitfahren würde, aber ob er das auch gemacht hat? Ich bezweifle das ein bisschen, weil es doch recht früh schon losging nach Bad N.

Allein der Gig der BAD NENNDORF BOYS war es schon Wert, zum U&D nach Porta – Veltheim zu fahren. Und nach ´ner ¾ Stunden war es nicht nur vor der Bühne voll, sondern auch auf der Bühne. Vom Schlag­zeuger Hauke war nix mehr zu sehen, dafür tanzten 2 – 2½ Dutzend Leute vor seiner Nase herum. Dass das die Bühne aushielt !  

     Nach dem letzten Ska-Ton um kurz vor 10, ging es schnurstraxx zur „Weserbühne“, da sollten mittlerweile schon THE CARBURETORS aus Norwegen spielen, aber da war noch nix. Just in dem Moment kam einer der Organisatoren auf die Bühne und verkündete, dass die Jungs von THE CARBURETORS gerade eingetroffen wären, sie hätten sich leicht verfah­ren. Dann ging´s auch schon volumi­nös los. Wenn es einen Preis für die Beste Poserband gegeben hätte, THE CARBURETORS hätten ihn mit Abstand gewonnen

Aber das alles passte auch alles wie die Faust aufs Auge. Fetter Rock´n`Roll-Sound, der über den ganzen Festivalplatz dröhnte, so dass jeder mitbekam, das auf der Hauptbühne die Feuerwehr abgeht. Wow, das ging richtig in die Knie. Dabei poste der Sänger in bester Glenn Danzig Manier, wie der junge Glenn Danzig versteht sich ! Nur die Stimme spielte nicht so ganz mit an dem Abend, auch wenn er sich mächtig ins Zeug legte. Vor der Bühne war es mittlerweile auch sehr gut gefüllt und dement­sprechend herrschte dort auch: Party, Pogo, Bier, Ausnahmezustand

Als 1A Poserband gab´s zum Ende ihrer Show auch eine fette Feuershow­einlage. Erst legte der zweite Gitarrist seine Klampfe zur Seite, um sich dann auf der Bühne als Feuerspucker zu präsentieren. Anschließend legte er sich seine Spezialgitarre um, die mit einen Fontänen-Feuerwerk vorne am Kopf und Sattel ausgerüstet war. Der Funkenflug von dem Dingen war mehrere Meter, vom Bühnenrand aus schön weit ins Publikum rein.

Zum Finale, wie es sich für ´ne Poserband gehört, zertrümmerte er seine Spezialgitarre auf der Bühne, sauber in mehrere Einzelteile.

Verdammt gute Show!!

Verdammt gute Musik! Verdammt viel Spaß gehabt!

THE CARBURETORS dürfen gerne wiederkommen

     Kurzer Umbau und um kurz vor Mitternacht kam der Headliner des Abends auf die Bühne. DOG EAT DOG sind wieder im Lande. Auch wenn ich schlechte Erinnerungen an Ihren letzten Gig in Bielefeld hatte (ich hatte mir bei dem Gig am 06.06.2001 einen Hörsturz eingefangen, daran waren aber sicherlich die Vorbands dran Schuld J). Trotzdem war ich ziemlich gespannt auf die Pioniere des Crossover, die 2-3 Stunden vorher noch auf ´nen anderen Festival, aufgetreten waren. Die Show begann dann auch etwas schleppend, um sich dann von Minute zu Minute langsam zu steigern. Stagediving war zwar nicht drinne, da die Bühne zu gut abge­schirmt bzw. der Graben zu breit war, aber für´s Crowd Surfing reichte es alle mal und davon wurde auch häufig Gebrauch gemacht

Nach ´ner ¼ Stunde war der Mob vor der Bühne schon recht  ordentlich am toben. Einzig die zu langen Pausen zwischen den Songs nervten. Ande­rerseits konnten alle mal etwas durchatmen.

Und auch wenn ich die Alben der letzten Jahre nicht kenne, ich erkannte doch überraschend viele Songs. Oder haben DOG EAT DOG in den letz­ten Jahren nichts neues mehr rausgebracht ? Ich weiß es nicht. Aber eigent­lich reicht mir auch schon Ihr 15Jahre altes Album „All Boro Kings“. Und ich glaube auch, dass sie das kom­plette Album an dem Abend gespielt haben. „No Fronts“, „In the dog house“, „Queen“ „Who´s the King?“ an diese Songs kann ich mich sogar  heute noch erinnern (und das soll nach 4 Monaten schon was heißen!) und von daher glaub ich, das DOG EAT DOG (fast) das ganze „All Boro Kings“ Album gespielt haben.

Das war aber auch geil… Wie damals….  ;-) Im Detmolder Hunky Dory….

 

*TRÄUM VON DEN GUTEN ZEITEN, MITTEN IN DEN 90ERN*

 

 

Nach ¾ des Gigs kam dann RZA hinter seiner der Schießbude vor und sang zusammen mit John Connor die nächsten Songs. Da war natürlich noch mehr los auf und auch vor der Bühne. Wenn nur nicht diese langen Pausen gewesen wären, auch wenn ich mich jetzt wiederhole...

Letztendlich war es ein grandioser Gig gewesen und auch den Amis sah man an, dass sie wirklich Spaß an diesem Abend hatten. 

Um halb2 ging´s dann wieder Richtung Heimat und wenn ich jetzt noch wüsste, warum ich am Sonntag nicht zum U&D gefahren bin Immerhin spielen HAMMERFEST und THE REAL McKENZIES ! Ich würde mich auf jeden Fall besser fühlen. Vermutlich lag ich Sonntagnachmittag, noch besoffen vom Samstagabend, auf meinem Sofa und philosophierte über den Sinn des Lebens. Der ungefähr so lautet: * PROST *

Karsten Conform

 

 
   
 
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